Netflix, Spotify, Filmproduktion: So trifft Russland der Boykott der Unterhaltungsindustrie
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Die Filmstudios Warner Bros, Sony Pictures und Disney werden ihre Filme vorerst nicht in russischen Kinos zeigen.
© Quelle: imago images/Hollandse Hoogte
Um sich mit den Opfern von Putins Angriffskrieg zu solidarisieren, treffen Unternehmen der Unterhaltungsindustrie Maßnahmen gegen Russland. So pausieren manche Firmen ihre Geschäfte teilweise in Russland, und andere ziehen sich vorübergehend ganz zurück. Ein Überblick über die Boykotts der Unterhaltungsindustrie gegen Russland.
Boykott aus Hollywood
Die Filmstudios Warner Bros, Sony Pictures und Disney werden ihre Filme vorerst nicht in russischen Kinos zeigen. Davon betroffen sind etwa der Pixar-Film „Rot“, die Comicverfilmung „Morbius“ oder der Filmstart von „The Batman“.
Allen voran war der Konzern Disney als Erstes aktiv geworden. Zunächst hatte das Unternehmen in einer Stellungnahme auf seiner Website angekündigt, die Veröffentlichung von Kinofilmen in Russland zu pausieren. Am Freitag (11.3.) ging der Konzern dann noch einen Schritt weiter und verkündete: „Angesichts des unerbittlichen Angriffs auf die Ukraine und der eskalierenden humanitären Krise ergreifen wir Maßnahmen, um alle anderen Geschäfte in Russland zu pausieren.“ Der Konzern stoppt somit alle Aktivitäten, wozu etwa seine Fernsehsender und deren Vermarktung zählen, die Magazinmarke „National Geographic“ bis hin zu Kreuzfahrten. Aufgrund laufender Verträge können nicht alle Aktivitäten sofort beendet werden.
Netflix zieht sich zurück
Auch der Streamingdienst Netflix stoppt diese Woche sein Angebot in Russland. Erst hatte das Medienunternehmen angekündigt, es werde entgegen den Vorschriften keine russischen TV-Sender über die Plattform verfügbar machen. Später entschied sich der Konzern angesichts der Situation dazu, seine Dienste ganz auszusetzen. Seit Montag, 7. März, kann man sich in Russland nicht mehr neu bei Netflix anmelden, bisherige Kunden werden den Dienst noch schauen können, bis die nächste monatliche Zahlung fällig wird.
Ausschluss von Filmpreisen
Die Europäische Filmakademie schloss sich dem Aufruf der Ukrainischen Filmakademie auf Change.org an, Sanktionen gegen das russische Kino festzulegen. Außerdem verbot sie Russland die Teilnahme an den European Film Awards. Zuvor hatte das Filmfestival von Cannes bereits entschieden: „Wir werden weder offizielle russische Delegationen empfangen noch die Anwesenheit von Personen akzeptieren, die mit der russischen Regierung in Verbindung stehen“, heißt es in einem Statement auf der Website des Filmfests.
Keine Musik von Universal
Auch das weltgrößte Musiklabel, die Universal Music Group, beendet seine Geschäfte in Russland. „Mit sofortiger Wirkung stellen wir alle Aktivitäten in Russland ein und schließen unsere dortigen Büros. Wir drängen auf ein schnellstmögliches Ende der Gewalt in der Ukraine“, heißt es in einem Statement.
Der Musikdienst Spotify hat seinen Betrieb zumindest reglementiert – Premiumabos werden zum Beispiel automatisch gekündigt.
RND/lka mit dpa