Tier geht auf 59-Jährigen los

Ungleicher Zweikampf: Mann rauft sechs Minuten lang mit Känguru

Ein Australier ist in seinem Heimatort auf offener Straße von einem Riesenkänguru attackiert worden – und hat sich einen rund sechsminütigen Zweikampf mit dem Beuteltier geliefert, wie Videoaufnahmen zeigen.

Ein Australier ist in seinem Heimatort auf offener Straße von einem Riesenkänguru attackiert worden – und hat sich einen rund sechsminütigen Zweikampf mit dem Beuteltier geliefert, wie Videoaufnahmen zeigen.

Sydney. Sechs Minuten lang drosch ein Känguru in Australien auf einen Mann ein. Der Vorfall ereignete sich im Hinterland des Bundesstaates Victoria, in dem Melbourne liegt. Beim australischen Fernsehsender Channel Nine erzählte das Opfer Cliff Des nun, wie das große Tier auf ihn losging, als er draußen nach dem Rechten schauen wollte, weil seine Hunde laut bellten. „Es war ein 1,80 Meter großer, ziemlich durchgedrehter Kerl, der versuchte, meine kleinen Hunde aus dem Hof zu scheuchen“, sagte er.

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In dem Video ist zu sehen, wie das massive Känguru auf den 59-Jährigen eintrampelt, nachdem dieser beim Versuch zu fliehen zu Boden fiel. Der Mann setzte sich zur Wehr und rang das Känguru letztendlich zu Boden. Doch dieses ließ sich nicht einschüchtern, kratzte sein Gesicht, biss in seinen Finger und zerfetzte seine Hose. Über sechs Minuten lang dauerte die Attacke, bis das Känguru irgendwann die Lust verlor und unverletzt das Weite suchte. Auch Cliff Des hatte Glück im Unglück und kam mit kleineren Kratzern, blauen Flecken und der Bisswunde davon.

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Känguruamoklauf in Canberra

Die Geschichte von Cliff Des ist kein Einzelfall: Ein weiterer spektakulärer Fall ereignete sich beispielsweise in der australischen Hauptstadt Canberra im März 2009. Damals brach ein Känguru nachts in ein Haus ein und startete einen wahren Amoklauf. Die armen Bewohnerinnen und Bewohner wurden unsanft aus dem Schlaf gerissen und befürchteten schon Schlimmes, als sie den hüpfenden Einbrecher entdeckten. Der Hausbesitzer stürzte sich damals todesmutig auf das Tier und konnte es letztendlich aus der Haustür hinaustreiben. Ein weiterer Vorfall, der es in die Medien schaffte, hatte sich im August 2007 ereignet. Damals waren 3200 Kängurus in eine Militärbasis in Canberra gestürmt und hatten eine Menge Unfug angerichtet. Die kampfbereiten Soldatinnen und Soldaten weigerten sich damals übrigens, das Feuer auf die Wappentiere zu eröffnen.

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Doch trotz Vorfällen wie diesen hält Karl Vernes, ein Zoologe an der University of New England, Känguruangriffe in Australien für kein größeres Problem. Sie seien meist aber recht spektakulär und würden es deswegen in die Medien schaffen, meinte er. „Aber angesichts dessen, dass wir Menschen in Känguruhabitate eingedrungen sind und zudem perfekte Bedingungen mit Rasenflächen und Golfplätzen geschaffen haben, kommen Übergriffe eigentlich relativ selten vor“, lautete sein Urteil.

Bis zu 85 Kilo schwere Muskelpakete

Grundsätzlich sind Männchen meist aggressiver als Weibchen. Die männlichen Beutler sind zudem stark gebaut und sehr muskulös. „Sie können bis zu 85 Kilo wiegen und haben große Krallen“, berichtete Vernes. Zudem seien die Männchen eher Einzelgänger und würden auch im Tierreich regelmäßig mit anderen männlichen Kängurus aneinandergeraten, beispielsweise wenn es um die Paarung mit einem Weibchen gehe. „Wenn sie dann ein anderes großes Säugetier sehen, dann empfinden sie es oft als eine Bedrohung für ihre Dominanz“, versuchte der Zoologe das aggressive Verhalten zu erklären. Die Tiere würden dann angreifen, wenn sie einen Menschen als Gefahr ansehen und sich bedroht fühlen oder wenn sie keinen Fluchtweg mehr haben und Angriff der einzige Ausweg erscheint.

Bei einem Angriff sollte man sich am besten in eine Kugel rollen und die wichtigen Organe schützen, empfahl der Känguruexperte. Frauen würden dies auch meist machen, berichtete Vernes, doch viele Männer würden dazu tendieren, sich bei einem Angriff eher zu wehren oder sich selbst aggressiv zu verhalten, um das Tier abzuschrecken. Letzteres funktioniere aber in den seltensten Fällen.

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Respekt vor wilden Tieren

Am besten ist es laut des Forschers, einen Angriff von vornherein zu verhindern, indem man ausreichend Abstand zu den Tieren lässt und sie beispielsweise nicht bei der Paarung stört. „Kängurus sind wie Koalas oder Wombats wilde Tiere, das müssen die Menschen respektieren“, sagte Vernes.

Tatsächlich sind in Australien nicht nur Haie, Krokodile, Quallen, Giftschlangen und ‑spinnen gefährlich: Neben den Kängurus wollen sich auch Koalas und Wombats nicht unbedingt streicheln lassen. Beide können beispielsweise heftig kratzen. Auch Tasmanische Teufel und Dingos sind mit starken Zähnen ausgestattet und der flugunfähige Kasuar gilt als einer der gefährlichsten Vögel der Welt, denn seine messerscharfen Krallen können tiefe Wunden reißen. Selbst die australischen Elstern – die Magpies – reagieren gerade in der Zeit des Nestbaus äußerst aggressiv und fliegen „Störenfriede“ an und hacken und kratzen sie. Doch bei den meisten Tieren in Australien gilt wie auch bei den Kängurus: Wer ausreichend Abstand hält und die Tiere nicht bedrängt, dem passiert auch nichts.

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