Niedrigster Wert seit 20 Jahren

Zahl der Todesfälle in deutschen Gewässern 2021 stark gesunken

Laut DLRG sind im vergangenen Jahr deutlich weniger Menschen bei Unfällen im Wasser ums Leben gekommen.

Laut DLRG sind im vergangenen Jahr deutlich weniger Menschen bei Unfällen im Wasser ums Leben gekommen.

Bad Nenndorf. Fehlende Schwimmplätze und kein Badeurlaub im Ausland: Die Sorge vor vermehrten Badeunfällen in Deutschland aufgrund der Pandemie war nach Angaben der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) groß. Eine aktuelle Statistik des Vereins zeigt jedoch einen deutlichen Rückgang bei der Zahl der Todesfälle: 299 Menschen sind demnach im vergangenen Jahr in Deutschland ertrunken. Das sind 79 Todesfälle im Wasser weniger als noch im Jahr davor, wie aus einer Mitteilung des Verbands hervorgeht.

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„Damit haben wir für das Jahr 2021 den niedrigsten Stand seit 2000 verzeichnet, als wir anfingen, die Zahlen systematisch zu erheben“, sagte die Präsidentin der DLRG, Ute Vogt. Allerdings seien in der Statistik die Opfer der Hochwasser-Katastrophe im Ahrtal nicht mitgerechnet.

Die meisten Todesfälle ereignen sich in Binnengewässern

Insgesamt ist die Zahl der in Gewässern verunglückten Personen nun zum dritten Jahr infolge gesunken - rund 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2020. In Hinblick auf die Pandemie sei dies ein überraschendes Ergebnis: „Wir hatten bedingt durch die Pandemie mit mehr Unfällen gerechnet. Doch die Menschen haben sich an und in den Gewässern offensichtlich mehrheitlich umsichtig verhalten, wozu hoffentlich auch die unermüdliche Aufklärungsarbeit der DLRG ihren Beitrag geleistet hat“, so die DLRG-Präsidentin.

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Die meisten tödlichen Unfälle hätten sich laut Statistik in Binnengewässern ereignet. 131 Menschen sind 2021 in Seen und Teichen ums Leben gekommen, außerdem 95 in Flüssen und 29 in Bächen und Kanälen. Die Zahlen zeigen, dass dort die Gefahr zu ertrinken am höchsten ist, betonte Vogt. „Nur verhältnismäßig wenige Gewässer werden von Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmern bewacht - und wenn, dann auch nur eingeschränkt.“

In Schwimmbädern und im offenen Meer sei die Zahl der Ertrunkenen zwar leicht gestiegen, diese sind durch den Einsatz vieler freiwilliger Rettungshelfer und Rettungshelferinnen jedoch im Vergleich zu Binnengewässern deutlich sicherer. Tödliche Unfälle ereignen sich hier mehrheitlich abseits der bewachten Strände oder außerhalb der Dienstzeiten der Rettungsschwimmer und Rettungsschwimmerinnen.

Viele Todesopfer infolge von Hitze

Ein großer Teil der Badeunfälle ereignete sich in den Sommermonaten des vergangenen Jahres, wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht. Vor allem im Juni seien aufgrund der andauernden Hitzewelle sogar deutlich mehr Menschen im Wasser gestorben als im Vorjahr. „Das verdeutlicht, wie die Bilanz hätte bei weiteren Hitzeperioden auch ausfallen können“, so die Präsidentin der DLRG.

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57 Prozent der Menschen, die bei Badeunfällen verunglückten, waren außerdem über 50 Jahre alt. Vogt sieht die Gründe dafür unter anderem in der Lebenseinstellung älterer Menschen: „Unvorsichtiges Verhalten und die Überschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit sind also nicht nur bei jüngeren Menschen anzutreffen.“ Bei älteren Menschen kämen dabei auch noch mögliche, unerkannte Vorerkrankungen hinzu.

Auffällig ist zudem ein Unterschied zwischen den Geschlechtern: 241 männliche Personen sind im vergangenen Jahr ertrunken, dagegen nur 58 weibliche. Somit sind weiterhin vier von fünf Menschen, die ertrinken, männlich.

Schwimmdefizite bei Kindern

Kinder verunglückten vergleichsweise wenig im vergangenen Jahr. Von den knapp 300 Todesfällen waren rund 45 unter 21 Jahre alt. Die DLRG betrachte die tödlichen Unglücksfälle im Zusammenhang mit Kindern mit Sorge, vor allem, da der Rückstand bei Schwimmfähigkeiten während der Corona-Pandemie immer noch aufgeholt werden müsse. „Schwimmen ist eine Kulturtechnik wie das Lesen, Schreiben und Rechnen“, betonte Vogt. „Jedes Kind muss das bis zum Ende der Grundschule sicher beherrschen können.“

RND/al

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