Empfang mit Staatsehren: Herz des ersten Kaisers von Brasilien kehrt zurück
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Ein portugiesischer Militäroffizier trägt einen Reliquienschrein mit dem Herzen des ehemaligen brasilianischen Kaisers Dom Pedro I. während einer militärischen Zeremonie zum Empfang des brasilianischen Präsidenten Bolsonaro im Präsidentenpalast Planalto in Brasilia, Brasilien. Das Herz wurde im Rahmen der Feierlichkeiten zur Zweihundertjahrfeier der Unabhängigkeit Brasiliens am 7. September ausgestellt.
© Quelle: Eraldo Peres/AP/dpa
Brasília. Anlässlich der Unabhängigkeitserklärung vor 200 Jahren ist das Herz des ersten Kaisers von Brasilien von Portugal in das südamerikanische Land gebracht und dort mit Staatsehren empfangen worden.
Präsident Jair Bolsonaro nahm es bei einer Zeremonie im Regierungssitz Palacio de Planalto in der Hauptstadt Brasília feierlich entgegen, wie das Nachrichtenportal „G1“ am Dienstagabend (Ortszeit) berichtete. Das in Formaldehyd eingelegte Herz von Peter I. war am Montag an Bord eines Militärflugzeugs angekommen und mit einer Luxuslimousine weitertransportiert worden. Anlässlich der Feierlichkeiten zur Unabhängigkeitserklärung Brasiliens wird das konservierte Organ im Außenministerium ausgestellt.
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Jair Bolsonaro (r.), Präsident von Brasilien, und seine Frau Michelle Bolsonaro erhalten während einer militärischen Zeremonie im Präsidentenpalast Planalto in Brasilia die Reliquie mit dem Herzen des ehemaligen brasilianischen Kaisers Dom Pedro I.
© Quelle: Eraldo Peres/AP/dpa
„Zwei Länder, vereint durch die Geschichte, verbunden durch das Herz. Zweihundert Jahre Unabhängigkeit, und vor uns: eine Ewigkeit der Freiheit“, sagte Bolsonaro bei der Zeremonie. „Gott, Vaterland, Familie! Es lebe Portugal, es lebe Brasilien!“
Die anderen sterblichen Überreste kamen bereits 1972 nach Brasilien
Der Portugiese „Dom Pedro“ hatte am 7. September 1822 die Unabhängigkeit Brasiliens von Portugal ausgerufen. Als Peter I. war er zwischen 1822 und 1831 erster Kaiser von Brasilien, 1826 unter dem Namen Peter IV. zudem kurzzeitig auch König von Portugal. Der erste Kaiser Brasiliens hatte bereits seit früher Kindheit in Südamerika gelebt: Ende 1807 war die portugiesische Königsfamilie mit dem damals Neunjährigen vor Napoleons Truppen in die Kolonie geflohen.
Das Herz des späteren „Befreiers“ wird seit Mitte der 1830er Jahre in der portugiesischen Kirche Nossa Senhora da Lapa in einem Glasbehälter mit fünf Schlüsseln aufbewahrt. Die anderen sterblichen Überreste ruhten lange ebenfalls in Portugal. Sie wurden aber 1972 während der Militärdiktatur in Brasilien (1964-1985) anlässlich des 150. Jahrestages der Unabhängigkeit nach São Paulo gebracht und dort am Unabhängigkeitsdenkmal beigesetzt.
RND/dpa