Vergewaltigungsprozess gegen Danny Masterson: Anwalt nimmt Exfreundin ins Kreuzverhör
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US-Schauspieler Danny Masterson wurde wegen mehrfacher Vergewaltigung angeklagt. (Archivbild)
© Quelle: KGC-11/starmaxinc.com/ImageCollect
Los Angeles. Im Vergewaltigungsprozess gegen US-Schauspieler Danny Masterson (47) hat sich eine Klägerin einem Kreuzverhör durch den Verteidiger des Angeklagten stellen müssen. Anwalt Shawn Holley fragte die Exfreundin von Masterson am Mittwoch, warum sich in ihrer Aussage vom Vortag etliche neue Details zum mutmaßlichen Tathergang fänden, die sie Ermittlern zu Beginn der Untersuchung nicht gesagt habe. „Stellt sich Ihre Aussage heute so dar, dass Sie sich 2023 an Dinge erinnern können, an die Sie sich 2017 nicht erinnern konnten?“, hakte Holley nach.
Die Frau entgegnete, dass sich ihr Gedächtnis nicht verbessert habe, sie sich aber „mehr geöffnet habe, als ich es zuvor getan habe“, als sie am Dienstag Mastersons mutmaßlichen Übergriff in ihrem einstigen gemeinsamen Zuhause im Großraum Hollywood geschildert habe.
Exfreundin schildert sexuellen Übergriff vor Gericht
Sie sagte aus, dass sie aufgewacht sei und festgestellt habe, dass er auf ihr gelegen und sie vergewaltigt habe. Sie habe geschrien, er solle aufhören. Doch habe sich Masterson mit seinem vollen Gewicht auf sie gedrückt und ihre Arme über ihrem Kopf festgehalten. Sie habe es geschafft, ihn zum Aufhören zu bringen, indem sie an seinen Haaren gezogen habe. Masterson habe ihr daraufhin ins Gesicht geschlagen und sie angespuckt.
Holley ging im Kreuzverhör auf jeden Aspekt ihrer Aussage ein. Wieso sie in ersten Befragungen durch Ermittler der Polizei von Los Angeles und Staatsanwälten angegeben habe, dass sie nur zu schlafen versucht habe, als Masterson versucht habe, Sex mit ihr zu haben? „Für mich ist das das Gleiche“, antwortete sie. „Ich bin Südstaatlerin, wir sagen ‚versuchen‘, wenn wir meinen, dass wir es tun.“
Exfreundin revidiert Aussage
Der Anwalt wollte auch wissen, warum sie früher nie erwähnt habe, dass Masterson ihre Arme über ihrem Kopf festgehalten habe. Darauf antwortete die Frau, dass sie damals nicht gewusst habe, wie präzise man sein müsse. Inzwischen wisse sie es besser. Die Schauspielerin, die auch als Model tätig ist, war von 1996 bis 2002 mit Masterson zusammen. Bei der Polizei zeigte sie ihn erstmals 2016 an.
Sie und zwei andere Frauen werfen Masterson vor, sie zwischen 2001 und 2003 in seinem Haus vergewaltigt zu haben. Der Staatsanwaltschaft zufolge soll er die mutmaßlichen Opfer unter Drogen gesetzt haben. Damals war er als Star der Sitcom „Die wilden Siebziger“ auf dem Höhepunkt seines Ruhms. Ein erster Prozess in dem Fall endete ergebnislos, weil die Jury zu keinem Urteil kam. Staatsanwälte entschieden sich für ein zweites Strafverfahren, nachdem sich die Frauen zu einer erneuten Aussage bereit erklärt hatten. Im Falle einer Verurteilung wegen Vergewaltigung in drei Fällen drohen Masterson 45 Jahre Haft.
RND/AP