#liebegewinnt: Segnungen homosexueller Paare im Mai – Essener Dom dieses Jahr nicht dabei
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In zahlreichen Kirchen soll es wieder Segnungen unter dem Motto #liebegewinnt geben (Symbolbild).
© Quelle: Herbert Neubauer/APA/dpa
Im vergangenen Jahr sorgte die Aktion unter dem Hashtag #liebegewinnt für Aufsehen: Katholische Pfarrer segneten in zahlreichen Kirchen Deutschlands homosexuelle Paare. Und das entgegen der Vorgaben des Vatikans, die der Papst 2021 auch noch einmal erneuerte. Mittlerweile gibt es seit Anfang dieses Jahres die Initiative #OutInChurch, die sich für die Rechte von LGBTIQ+ in der katholischen Kirche einsetzt – und unter anderem fordert, dass auch die Segnung von LGBTIQ+-Paaren zur Normalität wird.
Noch hat sich in der Hinsicht nichts getan, doch am 10. Mai wird die Aktion #liebegewinnt in Deutschland wiederholt. Dann wird es wieder Segnungen homosexueller Paare geben, auf der Website der Aktion sind alle bisher angemeldeten Segnungen aufgelistet. Aktuell (Stand: 14. April 2022) wird es in 33 Städten solche Gottesdienste geben, in manchen Städten auch mehrere.
Essener Dom dieses Jahr nicht dabei
Im vergangenen Jahr wurden auch im Essener Dom homosexuelle Paare gesegnet, darunter auch Rainer Teuber und sein Ehemann. Teuber ist Mitinitiator der Initiative #OutInChurch. Doch in diesem Jahr wird es in der Domkirche keinen #liebegewinnt-Gottesdienst geben, wie er enttäuscht dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) berichtet. „Da waren wir im letzten Jahr schon einmal weiter. Möglicherweise hat es doch zu viel Ärger gegeben“, vermutet der 53-Jährige, der als Leiter der Museumspädagogik und des Besucherservices der Schatzkammer am Essener Dom arbeitet.
Statt in der katholischen Domkirche werde nun für den 10. Mai ein Segnungsgottesdienst in der evangelischen Marktkirche in Essen geplant. Das bestätigt auch Ulrich Lota, Pressesprecher des Bistums Essen. Als Erklärung gibt der gegenüber dem RND nur an: „Weil es eine gemeinsame Aktion der Cityseelsorge der evangelischen und der katholischen Kirche ist, findet die Segnung in diesem Jahr in der evangelischen Marktkirche, in Sichtweite des Essener Doms, statt.“ Das hätten Vertreter beider Kirchen so entschieden. Weitere Hintergründe nennt er nicht.
Teuber nennt das „schon ein wenig schief“. Schließlich sind Segnungen Homosexueller in der evangelischen Kirche im Gegensatz zur katholischen gar kein Problem. „Wir wollen aber trotzdem auf das Problem hinweisen“, sagt das #OutInChurch-Gründungsmitglied. Er werde am 10. Mai also mit dabei sein. „Ich möchte aber auch ins Wort bringen, dass der Segnungsgottesdienst nicht in der Domkirche stattfinden kann.“