„Als ob mir direkt ins Ohr gesungen würde“

Ballermann-Anwohnerin bittet Urlauber um Spenden für schalldichte Wohnung

Hunderte Urlauber aus Deutschland sollen am Ballermann auf Mallorca Party gemacht haben, ohne sich um die Corona-Regeln zu scheren. Nun werden die Lokale am Ballermann geschlossen.

Der Ballermann auf Mallorca ist für viele Reisende eine Partymeile - für Anwohnerinnen und Anwohner wird die laute Musik zur Lärmbelästigung.

Palma . Wohnen in der Schinkenstraße am Ballermann – das mag für so manchen Mallorca-Urlauber wie ein Traum klingen, aber für eine 24-jährige Einheimische ist es ein Albtraum. „Ich finde in meiner Wohnung keine Ecke, in der Ruhe herrscht. Es ist, als ob mir direkt ins Ohr gesungen würde“, zitiert die „Mallorca Zeitung“ (Donnerstag) Joana Maria Cirer. Mit einer Crowdfunding-Aktion richtet sich die junge Frau nun an Urlauber und Einheimische, um ihr Zuhause schalldicht zu machen – 10.000 Euro würde das kosten.

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Anwohnerin klagt über gesundheitliche Beschwerden

Cirer ist erst im vergangenen Mai in die bekannte Straße der Partyhochburg gezogen – sie wohnt schräg gegenüber vom Bierkönig. Sie habe zwar gewusst, worauf sie sich einlässt, hätte die ständige Lärmbelastung aber unterschätzt. „Musik und Mikrofone sind voll aufgedreht, von montags bis sonntags, von morgens bis in die tiefe Nacht“, klagt sie und berichtet von Schlafstörungen, Angstattacken und Migräne, gegen die sie mittlerweile Antidepressiva nehmen müsse. Da sie wegen des Lärms auch nicht richtig lernen könne, habe sie die Vorbereitung auf eine Beamtenprüfung abbrechen müssen.

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„Jeder Mensch hat das Recht, in seiner Wohnung ohne unerlaubtes Eindringen in die Privatsphäre zu leben“, sagt Cirer, die sich mit ihrem Anliegen auch schon an die Behörden gewandt hat. Doch die Polizei schmunzelte nur und sagte, es sei halt die schlimmste Straße der Insel. Beim Rathaus sei sie auf taube Ohren gestoßen. Einen Umzug in eine Mietwohnung könne sie sich nicht leisten. In der derzeitigen Wohnung wohne sie umsonst – sie gehöre ihrer Familie, hieß es.

RND/dpa

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