Nach Paraguay verschleppte Mädchen: Gesuchte Elternteile melden sich bei Anwälten
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Anne Maja Reiniger-Egler aus Deutschland hält das Foto ihrer vermissten 10-jährigen Tochter während einer Pressekonferenz in der Generalstaatsanwaltschaft.
© Quelle: Jorge Saenz/AP/dpa
Im Fall der beiden nach Paraguay verschleppten Mädchen ist offenbar eine Lösung in Sicht: Wie die Anwälte der beiden Elternteile, deren Töchter aus erster Ehe von ihren Ex-Partnern nach Paraguay geschafft und versteckt wurden, am Abend deutscher Zeit mitteilten, haben die Gesuchten Kontakt zu ihnen aufgenommen. Es gebe inzwischen „zielführende Gespräche“, erklärten die Rechtsanwälte Ingo Bott und Stephan Schultheiss.
Der Fall hatte in der vergangenen Woche durch eine öffentliche Fahndung der Polizei in Paraguay für erhebliches Aufsehen gesorgt. Gesucht wurde nach dem Ehepaar Andreas und Anna Egler, die ihre Töchter aus erster Ehe gegen den Willen ihrer Ex-Partner Ende November nach Paraguay gebracht und sich dort mit ihnen versteckt hatten. Begründet hatten sie dies mit einer Ablehnung der Corona-Maßnahmen und einer angeblich drohenden katastrophalen Entwicklung in Deutschland.
Internationale Haftbefehle
Gegen beide Elternteile liegen internationale Haftbefehle vor. Nach dem Fahndungsaufruf hatten die Flüchtigen zunächst in einer Videobotschaft dazu aufgerufen, die Suche zu beenden – die Anwälte der Suchenden hatten darauf mit einem Offenen Brief reagiert.
In den vergangenen Tagen hätten die Anwälte nun mehrfach mit den flüchtigen Elternteilen und mit den Kindern telefoniert. Auch die suchenden Eltern, die Essenerin Anne Maja Reiniger-Egler und der Münchener Filip Blank, hätten mit ihren Kindern sprechen können.
„Wir suchen gemeinsam nach einer Lösung, die den Rechten aller Beteiligten, vor allem aber dem Kindeswohl gerecht wird“, heißt es in der Erklärung der Anwälte. Auch die Ermittlungsbehörden in Deutschland und Paraguay, die deutsche Botschaft in Asunción sowie die Kinderrechtsorganisation CDIA seien in die Gespräche eingebunden.
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