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Initiative #OutInChurch übergibt Petition mit mehr als 117.000 Unterschriften an Bischof Bätzing

Mitglieder der Initiative #OutInChurch übergeben die Petition an Bischof Georg Bätzing.

Mitglieder der Initiative #OutInChurch übergeben die Petition an Bischof Georg Bätzing.

Bad Staffelstein. Es sind erste, wichtige Schritte: Die deutschen Bischöfe wollen das Arbeitsrecht ändern, um die Diskriminierung homosexueller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu beenden. Das gab Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), bereits am Montag bekannt, und bekräftigte es nun noch mal am Mittwoch in einem Gespräch mit den Initiatoren und Initiatorinnen der Initiative #OutInChurch, wie Rainer Teuber von der Initiative dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) berichtet. „Wir sind da auf offene Ohren gestoßen“, zeigt er sich zuversichtlich, auch wenn immer eine Grundskepsis bleibe.

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Es sei aber ein erstes Signal, sagt er am Mittwoch im oberfränkischen Bad Staffelstein. Dort tagt noch bis Donnerstag die Deutsche Bischofskonferenz (DBK). Teuber betont aber auch: „Die Änderung des Arbeitsrechts für gleichgeschlechtlich liebende Personen allein reicht uns nicht.“ Es ginge ihnen etwa auch darum, dass neben homosexuellen auch non-binäre und transsexuelle Menschen in der katholischen Kirche anerkannt werden, und dass auch nicht heterosexuelle Beziehungen kirchlich gesegnet werden.

Gespräch der Initiative mit Bischof Bätzing

„Es war in dem Gespräch schon zu spüren, dass die verstanden haben, dass der Laden implodiert, wenn nichts passiert“, findet Teuber eindringliche Worte für die Situation. Sie setzten nun viel Hoffnung darauf, dass auf die Worte Taten folgen. Auch beim Thema Segnungen habe es positive Signale gegeben. „Da soll es nun noch mal ein Votum geben“, berichtet der 53-Jährige, der als Leiter der Museumspädagogik und des Besucherservices der Schatzkammer am Essener Dom arbeitet. „Aber die Sprache ist schon mal auf dem richtigen Weg, es war erstmals die Rede davon, dass man Beziehungen segnet und nicht Menschen.“ Und dabei sei dann auch egal, welche Sexualität die jeweiligen Menschen hätten. Was das Einbeziehen von trans und non-binären Menschen angeht, berichtet er: „Da hat Bätzing auch eine Sprachlosigkeit und Sprachunfähigkeit eingestanden.“

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Die Vertreter von #OutInChurch übergaben dann vor Ort den Bischöfen auch eine Petition, die zu dem Zeitpunkt mehr als 117.000 Menschen unterzeichnet hatten und in der sieben Kernforderungen stehen, darunter die Änderung des kirchlichen Arbeitsrechts und die Segensfeiern für queere Paare. Weiter heißt es: „Diffamierende und nicht zeitgemäße Aussagen der kirchlichen Lehre zu Geschlechtlichkeit und Sexualität müssen auf Grundlage theologischer und humanwissenschaftlicher Erkenntnisse revidiert werden.“

Bätzing kündigte an, das Arbeitsrecht ändern zu wollen

Zum Auftakt der Vollversammlung hatte der DBK-Vorsitzende, Bischof Georg Bätzing, angekündigt, dass das Arbeitsrecht verändert werden soll: „Wir gehen auf eine Veränderung der Grundordnung hin.“ Die zehn Artikel der Grundordnung bilden die Grundpfeiler der kirchlichen Arbeitsverfassung. Sie gelten für etwa 750.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der katholischen Kirche und ihrer Caritas.

In der katholischen Kirche kann es einen aktuell noch den Job kosten, wenn man sich zum Beispiel zu einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft bekennt. Dagegen hatten im Januar 125 queere Beschäftigte unter dem Motto #OutInChurch protestiert.

mit dpa

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