Wegen Putins Krieg: Autobahnwebcams in Niedersachsen abgeschaltet
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Sollen die abgeschalteten Webcams Truppenbewegungen der Nato vor Blicken aus Russland schützen? (Archivbild)
© Quelle: Andreas Rosar/dpa
Hannover. Für eine Vielzahl an Autofahrerinnen und ‑fahrern in Niedersachsen und ganz Deutschland war die Internetseite der Verkehrsmanagementzentrale (VMZ) in dem Bundesland eine gute Planungshilfe. Auf ihr waren Unfälle, Staus und Baustellen rund um Hannover, aus der Region, aus Niedersachsen und dem ganzen Bundesgebiet einzusehen.
Auch ein Überblick in Echtzeit über ausgewählte Autobahnanschlussstellen war bislang per Webcam möglich. Wie die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ (HAZ) berichtet, ist der Service jedoch vorerst eingestellt. Der Grund hierfür ist der russische Angriffskrieg in der Ukraine.
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„Aufgrund der aktuellen Entwicklungen in Europa haben sich die Betreiber entschlossen, die Webcambilder bis auf Weiteres zu deaktivieren – Webcam nicht verfügbar!“, steht nun dort, wo vorher etwa Livebilder des Autobahnkreuzes A 2/A 7 bei Hannover zu sehen waren – dazu ein durchgestrichenes Kamerasymbol.
Abschaltung wegen Truppenbewegungen der Nato?
Ein VMZ-Sprecher bestätigte der „HAZ“, dass mit den „aktuellen Entwicklungen in Europa“ der russische Krieg in der Ukraine gemeint sei. „Die aktuelle Lage in der Ukraine und zu erwartende Sanktionen und Gegensanktionen Russlands können erhebliche Auswirkungen auf Börsen, Unternehmen und die wirtschaftliche Entwicklung haben“, hieß es weiter. Demnach sei auch der Straßenverkehr in Niedersachsen durch die Auswirkungen des Konfliktes betroffen. Was das genau bedeutet, gab die VMZ nicht bekannt.
Die Abschaltung der Kameras begründet die VMZ damit, dass „vermehrt Aktivitäten von sicherheitspolitisch relevanten Akteuren im Straßenverkehr erforderlich sind“. Dies habe das Bundesverkehrsministerium der Stelle zum 1. März mitgeteilt. Am 3. März sei daraufhin die Veröffentlichung von Webcambildern auf Autobahnen eingestellt worden. Nähere Angaben gab es zunächst nicht.
Die „HAZ“ vermutet hinter der Abschaltung, dass mögliche militärische Bewegungen von Nato-Kräften auf deutschen Autobahnen nicht mehr öffentlich sichtbar sein sollen. Die Echtzeitbilder waren vorher weltweit über das Internet abrufbar. Wie die VMZ der „HAZ“ gegenüber weiter mitteilt, seien die Verkehrskameras jedoch nicht vollständig abgeschaltet. „Die behördeninterne Nutzung von Videobildern zur Sicherstellung verkehrlicher Abläufe ist weiterhin möglich“, hieß es.
RND/alx