„Jetzt ist es vorbei“: „Doc Caro“ berichtet in emotionalem Post vom Tod eines Ungeimpften
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/4J3YKO7H3ZDHZIV3IN6MRFKYGE.jpg)
Notfallärztin Dr. Carola Holzner berichtet in einem emotionalen Instagram-Post vom Tod eines ungeimpften Patienten (Archivbild).
© Quelle: Detlef Kittel
Die Intensivmedizinerin Dr. Carola Holzner, besser bekannt als „Doc Caro“, hat auf ihrem Instagram-Account von einem besonders tragischen Verlust eines Patienten erzählt.
„22 Tage, 9 Stunden und 13 Minuten“ steht auf dem Foto, das die Ärztin, der mittlerweile mehr als 190.000 Menschen auf Instagram folgen, auf ihrem Kanal gepostet hat. „Und heute ist er gestorben“, schreibt die 39-Jährige dazu. Dabei hätte der Tod des Patienten, dessen Alter Holzner nicht verrät, vermutlich verhindert werden können – mit einer Impfung.
Nach der Aufnahme des Patienten in der Notaufnahme habe der Mann die Ärztin gebeten, ihn noch zu impfen – er selbst „habe es ‚verschusselt‘“. „Vier Tage haben die Kollegen ihn auf der Intensivstation versucht zu überbrücken. Ohne Tubus. Vergeblich. Ich habe ihn besucht. Beten wollte er für uns. Und kochen – wenn alles vorbei ist. Jetzt ist es vorbei“, schreibt die Ärztin.
„Mich nicht impfen zu lassen, war der größte Fehler“
Kurz vor seinem Tod habe Holzner den Patienten nach seinem Leben gefragt und was er anders machen würde. „Nichts, mein Leben, das ist toll“, habe der Patient geantwortet. „Mich nicht impfen zu lassen. Das war der größte Fehler.“
Dennoch gebe es immer noch zu viele Menschen, die nicht an die Wirkung der Corona-Schutzimpfung glauben. Die Ärztin sei es leid, tagtäglich mit Hass- und Drohnachrichten bombardiert zu werden. „Es ist anstrengend, es ist zermürbend. Die Kraft schwindet. Bei vielen. Aber wir werden hier stehen. Im und trotz Gegenwind. Bis es auch der Letzte versteht“, so die Ärztin. „Und ich sage dir: Wer behauptet, dass Impfen nicht schützt, LÜGT oder ist nicht in der Lage, Studien zu lesen.“ Auch, dass der ungeimpfte Patient tagelang intubiert auf der Intensivstation habe verbringen müssen, hätte durch eine Impfung verhindert werden können, so Holzner.
Weiter betont die 39-Jährige unter ihrem Post, wie unvorstellbar ihre Arbeit für Außenstehende sein mag: „Jemand, der wahrscheinlich nicht das Gefühl kennt, eine flehende Hand zu greifen und Augen, die dich voller Angst ansehen, kann es nicht nachvollziehen. Und es ist wahrlich eins der Gefühle, die man nicht braucht, die aber viele Tag um Tag sehen. Ohne sie sehen zu wollen.“ Die Ignoranz und der Hass vieler Menschen mache die Ärztin nach wie vor wütend: „Und trotzdem mache ich weiter. So wie viele andere auch. Vielleicht für dich. Damit aus dir nicht auch 22 Tage, 9 Stunden und 13 Minuten werden.“
RND/al