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Erdbeben und Hurrikans: Warum Haiti so häufig von Natur­katastrophen betroffen ist

Eine überflutete Straße nach dem Erdbeben in der haitianischen Stadt Les Cayes.

Eine überflutete Straße nach dem Erdbeben in der haitianischen Stadt Les Cayes.

Nur wenige Länder sind so oft von Natur­katastrophen betroffen wie Haiti. Laut einer Studie des Centres of Research on the Epidemiology of Disasters sind zwischen 1995 und 2015 in kaum einem anderen Land der Welt mehr Menschen infolge von Natur­katastrophen gestorben. Das liegt zum Großteil an der geografischen Lage der Insel Hispaniola. Aber auch wirtschaftliche und politische Faktoren tragen dazu bei, dass Haiti von Katastrophen­lagen besonders schwer getroffen wird.

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Geografische Lage begünstigt extreme Naturereignisse

Haiti liegt im Westen der Insel Hispaniola und somit zwischen Puerto Rico und Kuba. Im Osten grenzt die Dominikanische Republik an das Land. Hispaniola liegt mitten im Zentrum zwischen karibischer und nordamerikanischer Platte. Dort, wo diese beiden Platten aufeinandertreffen, entstehen sogenannte Verwerfungen, wodurch vermehrt seismische Aktivitäten auftreten. Im Fall der aktuellen Katastrophe vom 14. August 2021 lag das Zentrum des Erdbebens laut des United States Geological Surveys (USGS) nur etwa zehn Kilometer tief und 125 Kilometer von der Hauptstadt Port-au-Prince entfernt.

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Die Karibik ist auch nahe dem Entstehungsgebiet tropischer Wirbelstürme und daher häufig von Hurrikans betroffen. Zuletzt richtete der Hurrikan „Matthew“ im Jahr 2016 in Haiti großen Schaden an und forderte 500 Menschenleben.

Haiti gehört zu den ärmsten Ländern der Welt

Laut der Bundeszentrale für politische Bildung tragen die Naturkatastrophen in Haiti maßgeblich dazu bei, die Infrastruktur und die Landwirtschaft des Landes zu schwächen. Die schlechte Versorgungslage der Insel erschwert wiederum den Wiederaufbau nach extremen Wetter­ereignissen. Von dem verheerenden Erdbeben 2010 habe sich das Land beispielsweise noch immer nicht vollständig erholt, viele Menschen lebten auch nach dem Verlust ihrer Häuser in sogenannten Zeltstädten. Laut dem Human Developement Index leben aktuell etwa 41 Prozent der haitianischen Bevölkerung in Armut. Politische Unruhen und hohe Kriminalität in den Städten verschlimmern die Lage zusätzlich.

RND/al

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