Extreme Grenzwetterlage: Fällt jetzt auch noch Blutschnee in Deutschland?
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Blutschnee ist ein seltenes Wetterphänomen.
© Quelle: Hp.Baumeler
Hannover. Extrem starke Schneefälle, stürmische Böen, Schneeverwehungen und Glatteis werden am Wochenende erwartet und vor allem dem Norden Deutschlands einen heftigen Wintereinbruch bescheren. Bis zu 40 Zentimeter Neuschnee prognostizieren Meteorologen, möglich ist darüber hinaus aber auch ein seltenes Wetterphänomen: rötlich gefärbter Schnee, sogenannter Blutschnee.
Was ist Blutschnee?
Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) auf seiner Website erklärt, entsteht Blutschnee hauptsächlich durch Wüstensand oder Staub, der in hohen Luftschichten nach Deutschland transportiert und vom Schnee aufgenommen wird. Durch diese Vermischung entsteht eine gelblich bis rötliche Färbung, die einen blutigen Effekt im Schnee erzeugt.
Wie wahrscheinlich ist Blutschnee an diesem Wochenende?
Begünstigt wird das Wetterphänomen von einer aktuell auftretenden seltenen Grenzwetterlage: Aktuell befindet sich im Süden Deutschlands eine Warmfront, die vom Mittelmeer aus weiter in den Norden zieht, im Norden hingegen ist eine kalte Luftmasse mit einem Ursprung in Russland wetterbestimmend, diese unterschiedlichen Luftmassen treffen auf engem Raum aufeinander.
Grundsätzlich ist Blutschnee überall möglich, wo es schneit – tatsächlich tritt das beeindruckende Wetterphänomen aber sehr selten auf. Blutschnee sei ein „Phänomen, das eher im Hochgebirge zu beobachten ist“, erklärt Stefan Zender, Meteorologe beim Wetterdienst Wetterkontor, gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Nichtsdestotrotz kann es auch in tieferen Lagen stellenweise passieren, dass sich Blutschnee bildet“, so Zender weiter.
Die Möglichkeit besteht in den kommenden Tagen vor allem im Norden und Osten Deutschlands, wo starke Schneefälle erwartet werden. Anders sieht es im Süden und Westen aus. Südlich der Donau wechseln sich am Samstag dank Föhn Sonne und Wolken ab. An den Alpen werden sogar bis zu zwölf Grad erwartet.
RND/liz/dpa