Britische Polizisten sollen Frau zu Unrecht festgenommen und ihr angemessene Kleidung verweigert haben
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Die britische Polizei steht erneut in der Kritik: Beamte sollen eine Frau zu Unrecht festgenommen und sie genötigt haben, sich auszuziehen.
© Quelle: Matt Dunham/AP/dpa
London. Erneut erschüttern Berichte über schweres Fehlverhalten die britische Polizei. Einer Frau wurde nach eigenen Angaben in einer Polizeizelle angemessene Kleidung verweigert: Sie habe sich ausziehen müssen und als Ersatz lediglich ein kurzes Oberteil sowie Hotpants erhalten, sagte Yvonne Farrell am Mittwoch der BBC.
Weil sie zu Unrecht festgenommen wurde, erhielt sie eine Entschuldigung sowie 45.000 Pfund Entschädigung, das entspricht 54.000 Euro. Zu den weiteren Vorwürfen äußerte sich die Polizei jedoch nicht.
Polizisten teilten Vergewaltigungsfantasien in Chats
Kurz zuvor war bekanntgeworden, dass Londoner Polizisten in Chats zahlreiche rassistische, sexistische und homophobe Äußerungen gemacht und Vergewaltigungsfantasien geteilt hatten. Eine „Times“-Reporterin teilte Konversationen aus der Direktion im Bezirk Charing Cross.
Die unabhängige Polizeiaufsicht betonte, es handele sich nicht um Einzelfälle. Es gebe innerhalb der Metropolitan Police eine Problem mit der Kultur sowie Führungsversagen, sagte Innenministerin Priti Patel am Mittwoch im Parlament.
Polizei wegen Vergewaltigung und Mordes in der Kritik
Die Londoner Polizeichefin Cressida Dick steht seit längerem in der Kritik. Schlagzeilen machte vor allem der Umgang mit dem Fall Sarah Everard. Die 33-Jährige war im März 2021 von einem Polizisten auf offener Straße entführt und später vergewaltigt sowie ermordet worden. Anschließend wurden weitere Fälle bekannt, in denen Polizisten unter Vergewaltigungsverdacht stehen. Dennoch verlängerte Innenministerin Patel Dicks Vertrag erst im September 2021.
RND/dpa