Grünes Gewölbe: Diese sagenhaften Schätze sind verschwunden

Die von der Polizeidirektion Dresden herausgegebenen Aufnahmen zeigen (oben, l-r) einen Hutverschluss des Diamantrosen-Sets, einen Bruststern des Polnischen Weißadlerordens, eine große Brustschleife, eine Aigrette für das Haar in Form einer Sonne, sowie (unten, l-r) ein palettenförmiges Juwel, ein Juwel des Polnischen Weißadlerordens, eine Kette aus 177 sächsischen Perlen, einen Degen des Diamantrose-Sets, eine Epaulette des Diamantrosen-Sets, eine Aigrette für die Haare in Form eines Halbmonds. Die Schmuckstücke wurden beim Kunstdiebstahl im Grünen Gewölbe 2019 entwendet.

Die von der Polizeidirektion Dresden herausgegebenen Aufnahmen zeigen (oben, l-r) einen Hutverschluss des Diamantrosen-Sets, einen Bruststern des Polnischen Weißadlerordens, eine große Brustschleife, eine Aigrette für das Haar in Form einer Sonne, sowie (unten, l-r) ein palettenförmiges Juwel, ein Juwel des Polnischen Weißadlerordens, eine Kette aus 177 sächsischen Perlen, einen Degen des Diamantrose-Sets, eine Epaulette des Diamantrosen-Sets, eine Aigrette für die Haare in Form eines Halbmonds. Die Schmuckstücke wurden beim Kunstdiebstahl im Grünen Gewölbe 2019 entwendet.

Dresden. Beim Einbruch in die berühmte Sammlung des Grünen Gewölbes in Dresden wurden Schmuckstücke von nicht bezifferbarem Wert gestohlen. Der spektakuläre Fall steht womöglich vor der Aufklärung, die sagenhaften Schätze bleiben aber bislang verschwunden. Die Dresdener Museumschefin Marion Ackermann hofft immer noch auf eine Rückkehr des wertvollen Guts. Eine Auswahl der gestohlenen Schmuckstücke:

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  • Bruststern des polnischen Weißen Adler-Ordens: Das gut 15 Zentimeter hohe und breite Schmuckstück von Goldschmied Jean Jacques Pallard entstand zwischen 1746 und 1749 und ist mit Brillanten und Rubinen besetzt. Es ist das letzte erhaltene Teil des Schmuckensembles der sächsisch-polnischen Monarchie.
  • Große Brustschleife: Kurfürst Friedrich August III. ließ die mit 51 großen und 611 kleinen Brillanten besetzte Brustschleife für seine Ehefrau herstellen. Die verwendeten Brillanten wiegen etwa 614 Karat.
  • Degen und Scheide: 96 Zentimeter lang ist das Ensemble aus der Diamantrosengarnitur, das zwischen 1782 und 1789 gefertigt wurde. Der mit neun größeren und 770 kleineren Diamanten besetzte Degen diente als Prunkwaffe. Die Scheide wurde beim Raub nicht entwendet.
  • Kette aus sächsischen Perlen: 177 sächsische Flussperlen wurden nach und nach vogtländischen Gewässern entnommen und zwischen 1927 und 1937 zu einer einzigen Kette aufgereiht.
  • Achselschleife (Epaulette): Das zwischen 1782 und 1789 in Dresden entstandene Achsel- oder Schulterstück für Uniformen besteht aus 20 großen und 216 kleinen Diamanten. Die Sonderkommission der Dresdner Polizei trägt den Namen des Schmuckstücks: „Epaulette“.
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Knapp ein Jahr nach der Tat hat die Polizei in Berlin am Dienstag drei Tatverdächtige festgenommen. Es handelt sich um drei Männer im Alter von 23, 23 und 26 Jahren, die zum Remmo-Clan gehören. Sie sollten noch am Nachmittag in Dresden dem Haftrichter vorgeführt werden. Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) nannte die Festnahmen auch ein Warnzeichen an das Clan-Milieu.

Was können Täter mit Beute aus dem Grünen Gewölbe gemacht haben?

Offen bleibt allerdings noch die Frage, was mit der Beute passiert ist - und was die Täter damit überhaupt machen konnten. Laut Experten ist der Verkauf gestohlener Diamanten auf dem freien Markt extrem schwer. Die Händler sind laut Margaux Donckier, Sprecherin des Diamantenhandelszentrums von Antwerpen, eng vernetzt und haben über Datenbanken Zugriff auf Angaben zu gestohlenen Steinen weltweit. Anders als bei der Zwei-Zentner-Goldmünze „Big Maple Leaf“ aus dem Bodemuseum, die sich leicht als Gold verwerten lässt, behalten die Dresdner Juwelen nur als ganze Stücke ihren einzigartigen Wert. Zwar lässt sich etwa eine Brosche oder ein Diamant zerlegen. Händlern würde aber etwa durch die alte Schleiftechnik ein Diamant zweifelhaften Ursprungs sofort auffallen.

Nach Angaben der Ergo-Versicherung, die auch Kunstwerke versichert, werden Schmuckstücke meist nicht wegen ihres historischen Wertes gestohlen, sondern aufgrund der hohen Wertkonzentration - kleiner Schmuck kann sehr hohen Wert haben. Wenn Objekte zerlegt werden, können sie in den Wirtschaftskreislauf geraten. Dadurch würden die Spuren der Täter verwischt.

RND/dpa/hsc

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