Haftbefehl gegen mutmaßlichen DHL-Erpresser erlassen
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Polizisten sperren im Dezember 2017 die Straßen um einen Weihnachtsmarkt in der Potsdamer Innenstadt ab.
© Quelle: Christian Pörschmann/dpa-Zentra
Potsdam. Der Fall eines mutmaßlichen Erpressers des Paketdienstleisters DHL ist nach Polizeiangaben gelöst. Am Donnerstag erging Haftbefehl gegen einen 35-jährigen Brandenburger, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Der Mann habe zehn Erpressungen eingeräumt. Er hatte sich am Mittwochnachmittag selbst bei der Staatsanwaltschaft Potsdam gestellt. Angesichts der persönlichen Verhältnisse des Beschuldigten und aufgrund der Tatsache, dass er sich den Ermittlungsbehörden selbst gestellt hat, hat der Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Potsdam den Haftbefehl gegen strenge Auflagen außer Vollzug gesetzt.
Am 1. Dezember 2017 war in einer Apotheke am Rande des Potsdamer Weihnachtsmarkts eine Paketbombe entdeckt worden, in der sich eine Sprengvorrichtung und Nägel sowie ein Schreiben befanden, in dem von dem Dienstleister eine Millionensumme in Bitcoins gefordert wurde. Gedroht wurde mit weiteren Paketbomben.
Bild aus Überwachungskamera im April von Polizei veröffentlicht
Bereits Anfang November 2017 war eine explosive Sendung an einen Onlinehändler im Postzentrum Frankfurt (Oder) eingegangen. In den Folgemonaten tauchten in Berlin zwei weitere Sprengstoffsendungen auf, die dem DHL-Erpresser zugerechnet wurden.
Das Landeskriminalamt ermittelte seitdem wegen des Verdachts des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion sowie der schweren räuberischen Erpressung. Intensiv wurde auch nach dem Erpresser gesucht. Die Polizei hatte im April ein Bild aus einer Überwachungskamera veröffentlicht.
RND/dpa