Leipzigerin erfindet Mordversuch: Ex-Freund unschuldig hinter Gittern
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Verteidiger Andreas Meschkat mit seiner Mandantin, die ihren Ex-Freund des Mordversuchs bezichtigt hatte – das stimmte nicht.
© Quelle: André Kempner
Leipzig. Eine 21-Jährige ist am Dienstag am Amtsgericht Leipzig wegen falscher Verdächtigung verurteilt worden. Wie die „Leipziger Volkszeitung“ (LVZ) berichtet, hatte die Frau behauptet, dass ihr Ex-Freund sie vergewaltigt habe und umbringen wollte. Nun räumte sie im Prozess ein, dass alles erfunden war.
Der Ex-Freund wurde am 11. Juli 2020 vorläufig festgenommen und saß in Untersuchungshaft, da ein Tatverdacht hinsichtlich versuchten Mordes im Raume stand. Erst am 17. Juli stand für die Kripo fest: Die Anschuldigungen der jungen Frau können nicht stimmen. Das Ermittlungsverfahren gegen den Mann lief jedoch noch bis zum 22. März 2021 weiter.
Die 21-Jährige räumte ihre Tat jetzt vor Gericht in vollem Umfang ein. Ihr Rechtsanwalt führte laut „LVZ“ zu den Hintergründen aus, dass die Beziehung zu dem Mann „toxisch“ gewesen sei. Das Gericht ging am Ende mit seinem Urteil über das Strafmaß hinaus, das die Staatsanwaltschaft gefordert hatte. Während der Strafverteidiger auf 60 Stunden gemeinnützige Arbeit plädierte und die Staatsanwaltschaft auf 80 Stunden, entschied das Gericht nach Jugendstrafrecht wegen falscher Verdächtigung in Tateinheit mit Freiheitsberaubung in mittelbarer Täterschaft auf 150 Arbeitsstunden.
RND/che