Nach Gewalttat in Kusel: Haftbefehl wegen Mordaufruf gegen Polizisten
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Hass im Netz ist den Behörden ein Dorn im Auge. (Symbolbild)
© Quelle: picture alliance / ZB
Koblenz. Ein Mann, der nach dem Polizistenmord von Kusel in einem Facebook-Video zu weiteren Gewalttaten gegen Polizeibeamte aufgerufen haben soll, ist am Mittwoch in Untersuchungshaft genommen worden. Die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz hatte zuvor die Ermittlungen in dem Fall übernommen und teilte mit, in dem Fall bestehe Fluchtgefahr.
Nach Überzeugung der Ermittler hatte der 55-Jährige aus dem Landkreis Birkenfeld wenige Tage nach dem Mord an zwei rheinland-pfälzischen Polizisten bei Kusel ein Video veröffentlicht, in dem er anbot, andere Beamte in einen Wald zu locken, wo Interessierte sie dann ebenfalls erschießen könnten. In einem kurze Zeit später erstellten zweiten Video soll er potenziellen Schützen für „einen Treffer zwischen den Augen“ ein Preisgeld von 500 Euro in Aussicht gestellt haben. Im Falle einer Verurteilung drohen dem Mann bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe.
Anfang der Woche hatten Generalstaatsanwaltschaft, Landeskriminalamt und Mainzer Innenministerium versprochen, allen Hassdelikten im Zusammenhang mit dem Polizistenmord nachzugehen. Eine Woche nach der Tat seien bereits 102 strafrechtlich relevante Fälle auf Youtube, Facebook, Twitter und anderen Plattformen dokumentiert worden, hieß es. In 15 davon hätten die Verantwortlichen ermittelt werden können.
Die 24-jährige Polizeianwärterin und der 29-jährige Polizist waren am vergangenen Montagmorgen bei einer Verkehrskontrolle auf einer Landstraße in der Nähe von Kusel erschossen worden. Zwei Verdächtige wurden noch am selben Tag festgenommen und befinden sich in Untersuchungshaft. Nach bisherigem Stand der Ermittlungen wollten die Täter vertuschen, dass in ihrem Fahrzeug zahlreiche gewilderte Tiere lagen.
RND/epd