Minnesota: Proteste nach Schuss auf Schwarzen bei Verkehrskontrolle
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/424SKHFCJVECVHSNYPOKVFNPZ4.jpg)
Demonstranten und die Polizei treffen bei Protesten in Brooklyn Center nach dem Tod eines schwarzen 20-Jährigen bei einer Verkehrskontrolle aufeinander.
© Quelle: AP
Brooklyn Center. Nachdem ein schwarzer US-Amerikaner bei einer Verkehrskontrolle in Brooklyn Center, Minnesota, ums Leben gekommen war, ist es zu heftigen Protesten in der Kleinstadt gekommen. Am Sonntagnachmittag gegen 14 Uhr (Ortszeit) haben Polizisten einen Fahrer wegen eines Verstoßes der Straßenverkehrsordnung angehalten, wie die Polizei von Brooklyn Center in einer Mitteilung schreibt. Demnach haben die Beamten bei einer Überprüfung der Personalien festgestellt, dass gegen den 20-Jährigen ein Haftbefehl vorliegt.
Als die Beamten versucht hätten, ihn festzunehmen, sei er in sein Auto gestiegen und davongefahren. Ein Beamter gab daraufhin Schüsse auf das Fahrzeug ab.
Eine Beifahrerin wurde verletzt
Der Fahrer fuhr den Angaben zufolge noch kurz weiter, bevor er mit einem anderen Fahrzeug zusammenstieß. Eine Beifahrerin erlitt bei dem Unfall leichte Verletzungen. Ein Polizist wurde ebenfalls verletzt und musste im Krankenhaus behandelt werden, wie die Zeitung „Star-Tribune“ berichtete.
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, Inc., der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.
Am Sonntagabend versammelten sich Demonstranten in der Nähe des Unfallorts. Sie trugen Black-Lives-Matter-Fahnen, sprangen auf Polizeifahrzeuge, konfrontierten Beamte und gingen durch die Straßen. Später feuerten Polizisten Tränengas auf Demonstranten ab, die sich vor einer Wache versammelt hatten. Laut dem Journalisten Jelanie Cobb, der vor Ort war, haben die Demonstranten Steine und Müll auf die Polizisten geworfen. Der Bürgermeister der 30.000-Einwohner-Stadt, Mike Elliott, setzte für die Nacht von Sonntag auf Montag eine Ausgangssperre in Kraft. Er rief die Demonstranten dazu auf, nach Hause zu gehen.
Laut „Washington Post“, die mit der Familie des Opfers gesprochen hat, hinterlässt der 20-Jährige einen zweijährigen Sohn. Aussagen der Mutter zufolge sei der Tote auf dem Weg zu einer Autowaschanlage gewesen. Die Polizei habe den Wagen kontrolliert, weil ein Autoerfrischer den Blick durch den Rückspiegel blockiert haben soll. Die Mutter habe mit ihm telefoniert, als auf ihn geschossen worden ist.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/EFEXOO4M3JC2XMQZXGL7EUZVNU.jpg)
Die Polizei schoss mit Tränengas.
© Quelle: AP
Prozess um den Tod von George Floyd findet in der Nähe statt
In Minneapolis, das nur etwa 16 Kilometer von Brooklyn Center entfernt ist, läuft derzeit der Prozess um den Tod des Schwarzen George Floyd bei einem Polizeieinsatz im vergangenen Mai. Ein Polizeibeamter hatte ihm das Knie auf den Hals gedrückt. Floyd erstickte, wie die Gerichtsmedizin ermittelte.
Gouverneur Tim Walz erklärte am Sonntagabend, er verfolge die Lage in Brooklyn Center. Er und seine Frau beteten für die Familie des Opfers. Wieder sei das Leben eines schwarzen Mannes von Polizeikräften beendet worden, teilte Walz bei Twitter mit. Der Bürgermeister von Brooklyn Center, Mike Elliott, nannte den Zwischenfall tragisch und rief bei Twitter zur Ruhe auf.
RND/goe/ap