Mildere Winter wegen Klimawandel: Warum es jetzt trotzdem so viel Schnee gibt

Der Wintereinbruch macht auch ganz im Norden vor Kiel nicht halt.

Der Wintereinbruch macht auch ganz im Norden vor Kiel nicht halt.

Hannover. Der Winter hat Deutschland fest im Griff: Am Wochenende werden vor allem im Norden bis zu 40 Zentimeter Schnee und eisige Temperaturen erwartet. Der Zustand soll sogar bis in die kommende Woche hinein noch anhalten. Meteorologen halten nachts Tiefstwerte von bis zu minus 20 Grad für möglich.

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Für Deutschland ist das ungewöhlich – waren die vergangenen Winter doch ausgesprochen mild. In den vergangenen zehn Jahren gab es beispielsweise laut „wetteronline“ sechs der wärmsten Winter überhaupt, 2006/2007 war der bislang wärmste. Hat der Klimawandel also möglicherweise gar nicht so viel Einfluss auf unseren Winter? „Der Klimawandel schließt extreme Winter mit Schnee nicht aus. Es wird zwar insgesamt milder, aber trotzdem kann es zu sehr starken Schneefällen kommen“, sagt Diplom-Meteorologe Jürgen Schmidt dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Das passiere eben nur nicht mehr so häufig, wie das früher der Fall war. Aber auch, wenn der Klimawandel weitergehen sollte, sei das weiterhin möglich.

„Extreme werden extremer“

Auch Uwe Kirsche, Pressesprecher vom Deutschen Wetterdienst, bestätigt, dass auch zukünftig vereinzelt Ausreißer beim Wetter möglich sind. Daraus ließe sich aber keine Schlussfolgerung auf das Gesamtbild ziehen. „Solche frappierenden Kälteeinbrüche wie aktuell werden tendenziell weniger. Mitte des Jahrhunderts wird es auch in bekannten schneereichen Regionen wie dem Mittelgebirge viel seltener schneien“, sagt Kirsche dem RND.

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Die momentane Grenzwetterlage sei schon außergewöhnlich in seinen Ausprägungen in Kombination mit heftigem Wind und Eisregen. Aber vor allem im Sommer würde es zukünftig zu auffälligen Wettereignissen kommen, die sich tatsächlich auf den Klimawandel zurückführen ließen. „Extreme werden extremer. Hitzewellen treten häufiger auf, wodurch Jahrhundertsommer keine Ausnahme mehr bleiben“, sagt Kirsche.

Kirsche: Städte müssen sich dem Klimawandel anpassen

Zu Stürmen lassen sich zwar noch keine klaren Aussagen treffen. Allerdings ist in Zukunft mit mehr heftigen Regenfällen zu rechnen. „Die Erdatmosphäre wird wärmer, hat mehr Energie und nimmt mehr Feuchtigkeit auf. Die Folge sind tobende Gewitterwolken und steigende Temperaturen“, erklärt Kirsche.

Durch stärkere und häufigere Regenfälle würden Städte und Bäche nicht mehr genug Wasser aufnehmen können. Wichtig sei deshalb, dass sich Städte rechtzeitig an den Klimawandel anpassen, zum Beispiel durch Überschwemmungsflächen.

RND/ak

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