Zahlreiche Unfälle wegen glatter Straßen in Deutschland - 19-Jähriger stirbt in Paderborn
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Einsatzkräfte arbeiten an einem verunglückten Feuerwehrfahrzeug bei Merzdorf in Brandenburg.
© Quelle: Julian Stähle/TNN/dpa
Berlin. Der Winter hat für schwierige Verhältnisse auf Deutschlands Straßen gesorgt. In Paderborn ist ein 19-jähriger Autofahrer ums Leben gekommen und eine Zweijährige schwer verletzt worden. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, geriet der 19-Jährige am Nachmittag mit seinem Wagen auf der Landstraße von Neuenbeken nach Altenbeken vermutlich bei Schneeglätte ins Schleudern. Er driftete auf die Gegenspur. Dort krachte ein 29-Jähriger, der seine Tochter hinten im Kindersitz dabei hatte, gegen die Fahrerseite des auf seine Fahrbahn geratenen Autos.
Der 19-Jährige wurde laut Polizei in seinem völlig zerstörten Fahrzeug eingeklemmt. Die Feuerwehr barg ihn tot aus seinem Wagen, wie es hieß. Die Zweijährige im anderen Auto habe schwerste Verletzungen erlitten. Sie sei per Rettungshubschrauber in eine Klinik nach Bielefeld geflogen worden. Ihr Vater hatte demnach einen Schock und kam zur ambulanten Behandlung in eine Klinik in Paderborn. Die Straße war für Stunden gesperrt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt zu den genauen Abläufen.
Mehrere Unfälle in Thüringen
Die Autobahn 73 in Thüringen wurde am Donnerstag nach mehreren Glätteunfällen zwischen Eisfeld-Süd und Coburg rund zwei Stunden voll gesperrt.
Kurz hintereinander hätten sich drei Unfälle ereignet, in deren Folge die Fahrbahn wegen der Unfallfahrzeuge, Trümmer und Schotter nicht mehr gefahrlos befahren werden konnte, teilte die Polizei am Abend mit. Mit dem Berufsverkehr rechnete die Polizei noch mit mehr Unfällen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte auch für den Vormittag noch vor Glätte.
Feuerwehrfahrzeug überschlägt sich in Brandenburg
Im brandenburgischen Landkreis Teltow-Fläming verunglückten am Abend insgesamt vier Lastwagen bei zwei Unfällen. Zwei Menschen werden verletzt.
Ein zur Hilfe gerufenes Feuerwehrfahrzeug geriet auf glatter Fahrbahn ebenfalls ins Schleudern und überschlug sich, berichtet die „Märkische Allgemeine Zeitung“ (MAZ). Die drei Feuerwehrleute wurden demnach zur Beobachtung in verschiedene Krankenhäuser gebracht. Das Fahrzeug wurde schwer beschädigt, wie schwer genau, konnte am Abend noch nicht eingeschätzt werden, schreibt die MAZ.
Treibstoff läuft auf die Autobahn 11
Ein Lastwagen-Unfall auf der A11 Berlin-Stettin hat in Vorpommern stundenlang in beide Fahrtrichtungen Verzögerungen und rund 120.000 Euro Schaden verursacht. Wie eine Polizeisprecherin am Freitag sagte, war der Sattelschlepper am Donnerstagabend auf der vereisten Fahrbahn ins Schleudern geraten und hatte die Mittelleitplanke durchbrochen. Der Fahrer blieb unverletzt, allerdings wurde der Tank aufgerissen und Treibstoff floss aus. Die Autobahn wurde zwischen Schmölln und Penkun über Stunden in beide Fahrtrichtungen gesperrt, um das Unglücksfahrzeug zu bergen.
NRW: 20-Jährige fährt gegen Baum
In Rees (Kreis Kleve) habe eine 20-Jährige aufgrund der Witterung die Kontrolle über ihr Auto verloren und sei gegen einen Baum geprallt, sagte eine Sprecherin der Polizei. Die Frau kam leicht verletzt ins Krankenhaus.
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Einsatzkräfte der Polizei und Feuerwehr stehen an der Unfallstelle bei Rees. Eine 20-Jährige hat aufgrund der Witterung die Kontrolle über ihr Auto verloren und ist gegen einen Baum geprallt.
© Quelle: Guido Schulmann/dpa
Bereits am Donnerstag war es zu einigen Glätteunfällen gekommen - etwa im Sauerland. So war ein 21 Jahre alter Autofahrer am Nachmittag in einer Kurve in den Gegenverkehr geraten und mit dem Lastwagen eines 42-Jährigen kollidiert, wie ein Polizeisprecher am Freitag berichtete. Beide wurden schwer verletzt. In Marsberg sei eine 39-Jährige wegen der Glätte ebenfalls mit ihrem Fahrzeug von der Straße abgekommen, so der Sprecher weiter. Sie habe sich überschlagen und das Auto sei auf dem Dach liegengeblieben. Die Frau und ihr zehn Monate altes Kind wurden den Angaben zufolge leicht verletzt.
Zwei Schwerverletzte in Mecklenburg-Vorpommern
An der Mecklenburgischen Seenplatte kam es am Donnerstagnachmittag und Abend insgesamt zu 15 Unfällen mit zwei Schwerverletzten. Zu den Unfällen kam es nach Angaben der Polizei meistens durch „nicht angepasste, zu hohe Geschwindigkeit bei winterglatten Fahrbahnen“.
In Thüringen ereigneten sich nach Angaben der Polizei am Donnerstag bis zum Abend zu 92 wetterbedingte Unfälle, bei denen insgesamt elf Personen verletzt wurden. Unter anderem sorgte ein Lastwagen auf der Autobahn A38 mit einem missglückten Überholmanöver für einen größeren Unfall mit mehreren Fahrzeugen. Dabei wurden zwei Menschen verletzt, die A38 musste in beide Richtungen gesperrt werden.
Mehrere schwere Unfälle im Landkreis Peine
Schnee und Glätte haben am Donnerstagnachmittag im Landkreis Peine in Niedersachsen schwere Unfälle ausgelöst. Eine 28-jährige Autofahrerin wurde bei einem missglückten Überholvorgang lebensgefährlich verletzt, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Die Frau war mit ihrem Auto von der glatten Bundesstraße 214 abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Sie wurde von der Feuerwehr befreit und in ein Braunschweiger Klinikum gebracht. Am Freitagmorgen bestand weiterhin Lebensgefahr, bestätigte ein Polizeisprecher.
Ein 20-Jähriger kam mit seinem Auto von einer Landstraße ab und wurde schwer verletzt - vermutlich ebenfalls wegen Glätte. Wie die Polizei mitteilte, überschlug sich der Wagen mehrfach und kam schließlich auf einem Feld zum Stehen. Auch hier mussten Einsatzkräfte den Verletzten aus dem Fahrzeug befreien und ins Klinikum in Braunschweig bringen.
Beim Frontalzusammenstoß zweier Autos in Vechelde wurde ein 28-Jähriger schwer verletzt. Sein Wagen kollidierte mit einem Transporter, der in den Gegenverkehr gerutscht war. Der 28-Jährige kam in ein Krankenhaus in Peine, der Fahrer des Transporters verletzte sich nur leicht.
RND/nis mit dpa