La Palma: eine Insel mit langer Vulkanhistorie

Der Vulkanausbruch auf La Palma ist einer von acht Ausbrüchen in der Geschichte der Insel.

Der Vulkanausbruch auf La Palma ist einer von acht Ausbrüchen in der Geschichte der Insel.

Seit Tagen wird der Süden der Kanareninsel La Palma vom Ausbruch der Vulkankette Cumbre Vieja erschüttert. Damit reiht sich dieser in eine Vielzahl von vergangenen Eruptionen in der Geschichte der Insel ein.

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Der erste Ausbruch ereignete sich Mitte/Ende des 15. Jahrhunderts. Weitere fanden 1585, 1646 und 1677 statt. Einer der katastrophalsten Ausbrüche war 1712 – mit 15 Eruptionsherden, die Lava spien und Gesteinsmassen hochdrückten.

1949 brach das erste Mal wieder ein Vulkan aus, nachdem die Insel mehr als 237 Jahre geruht hatte. Die Bewohner hatten in der Zeit nahezu vergessen, dass auf La Palma Vulkane aktiv sind, bis es schließlich ohne Vorwarnung zum sogenannten Ausbruch „San Juan“ kam. Dank aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse wissen Experte und auch Anwohner heutzutage, dass Erdbeben diesen schon Jahre vorher ankündigten. 13 Jahre zuvor spürten die Menschen bereits leichte Erdbeben. Diese nahmen an Intensität zu, Häuser bekamen Risse und ein Leuchtturm stürzte ein.

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„Ein spektakuläres Feuerwerk“

Der Ausbruch von 1949 gilt als besonders spektakulär: Die ersten zwei Wochen gab es nur Explosionen aus einem Krater, bei dem Magmafetzen in die Luft geschleudert wurden. „Das muss ein spektakuläres Feuerwerk gewesen sein“, sagte Andreas Klügel, Geowissenschaftler an der Universität Bremen und Experte für Vulkane auf den Kanarischen Inseln, im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), der über diesen Ausbruch auch seine Doktorarbeit schrieb. Nach einem Tag bildete sich ein neuer Krater, der Lavafontänen in die Luft schoss, und es entstanden Lavaströme, die sich ihren Weg über die Insel bahnten. Im Radius von über zwei Kilometern gab es schließlich drei Eruptionszentren. Erst nach über einem Monat beruhigte sich die Situation wieder.

Der Vulkanexperte Andreas Klügler von der Uni Bremen bei einem seiner Besuche auf La Palma.

Der Vulkanexperte Andreas Klügler von der Uni Bremen bei einem seiner Besuche auf La Palma.

1971 verlief der Ausbruch deutlich ruhiger – vor allem, weil er in einem unbewohnten Gebiet stattfand. Dennoch floss auch bei diesem wochenlang Lava aus dem Krater zum Meer ab, wodurch rund 29 Hektar neues Land entstanden.

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Da die Lavaströme sich ihren Weg immer von einer Erhöhung nach unten bahnen mussten und sich sehr langsam abwälzten, wurden keine Anwohner verletzt: „Die Lavaströme waren nichts, was einem keine Zeit zur Flucht ließe“, sagte Klügel.

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Eruptionszentrum 1949

Eruptionszentrum 1949

Lehren der Vergangenheit

In jahrhundertelanger Vulkangeschichte blieb das Muster der Vulkanausbrüche auf La Palma immer gleich: Erdbeben kündigten diese an, Lava floss über Wochen und Monate langsam runter zum Meer und die Menschen blieben unversehrt. Durch die Lava, die im Wasser erkaltete, vergrößerte sich die Insel zusehends und auch die zerstörte Natur erholte sich relativ schnell.

Von seinen Reisen auf La Palma berichtete Klügel gegenüber dem RND, dass in einem Eruptionskrater aus dem 15. Jahrhundert mittlerweile ein Kiefernwald wächst oder in dem Eruptionskrater von 1949 sogar schon Steinrosen blühen. „Auch wenn es Jahrzehnte dauern kann – die Natur auf La Palma ist Vulkanausbrüche gewohnt. Wo etwas zerstört wird, kommt etwas Neues wieder“, und so werde es auch bei dem aktuellen Ausbruch wieder sein, sagte Klügel.

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