Wünsche ans Christkind: Corona-Krise beschäftigt viele Kinder
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/RNWEU7V52VAWJIQXVDZQOIMNRY.jpeg)
Unter dem Weihnachtsbaum dürften in diesem Jahr wieder vor allem Spielzeug-Klassiker liegen. Aus vielen Wunschzetteln ans Christkind geht aber auch ganz deutlich hervor: Die Kinder haben Corona wirklich satt.
© Quelle: Oliver Berg/dpa
Engelskirchen/Himmelstadt. Ein Geschenk, das man nicht kaufen kann, steht auf den Weihnachtswunschzetteln vieler Kinder in diesem Jahr ganz oben: Corona soll endlich verschwinden. „Corona ist sehr präsent bei den Kindern“, sagt eine Sprecherin der Deutschen Post für die Christkindpostfiliale Engelskirchen. „Sie möchten mit den Großeltern Weihnachten feiern, sind genervt vom Masketragen und enttäuscht, weil Veranstaltungen abgesagt wurden, zu denen sie gerne hingegangen wären.“
Ähnliches berichtet die ehrenamtliche Leiterin des Weihnachtspostamts im unterfränkischen Himmelstadt, Rosemarie Schotte. „Corona kommt in sehr vielen Zuschriften vor.“ Deshalb gehe das Himmelstädter Christkind in seinen Antwortbriefen auf das Thema ein. „Vor allem Ihr Kinder und Jugendlichen musstet unter der Corona-Pandemie leiden“, heiße es da. „Aber Ihr habt alles ohne Murren ertragen. Dafür muss ich Euch sehr loben.
Spielwarenhändler sind „vorsichtig optimistisch“
Unter den Spiel- und Bastelsachen dominieren nach Angaben der Weihnachtspostämter wie immer die Klassiker: Puppen, Lego, Playmobil, Backzubehör, Bücher, Gesellschaftsspiele, Autos, Zauberkästen, Puzzles, Malstifte oder Bügelperlen. Im Trend lägen auch Hula-Hoop-Reifen und Springseile. Oft hätten Kinder natürlich auch ganz konkrete Vorstellungen, etwa „einen türkisen Luftballon“, einen „blauen Boxsack“ oder eine „Puppe mit Windpocken“, erzählt Schotte.
Die Spielwarenhändler sehen dem Weihnachtsgeschäft trotz Lieferengpässen „vorsichtig optimistisch“ entgegen. Seit Beginn der Corona-Krise seien Spielwaren gefragter denn je, teilte der Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels (BVS) jüngst mit. „Die Pandemie macht uns zu Spielern“, sagt BVS-Geschäftsführer Steffen Kahnt. Und: „In unsicheren Zeiten wurde bei den Kindern immer zuletzt gespart.“
Frederik wünscht sich nach Flut ein neues Kinderzimmer
Häufig finden sich auf Wunschzetteln auch „lebende Geschenke“. Jannis etwa wünscht sich „ein Geschwisterchen zum Spielen“. Ein Mädchen träumt von einem Pferd, ein anderes von einer kuscheligen Katze. Miriam hätte gerne „einen echten Hund, am liebsten natürlich einen Boxer-Schäferhund-Mix-Welpen“.
Manche Briefe gehen den Weihnachtspostamt-Mitarbeiterinnen besonders nahe, etwa wenn ein Kind sich wünscht, dass es selbst oder ein schwer kranker Angehöriger gesund werden möge, sagt Töllner. Oder der Brief des kleinen Frederik aus Erftstadt: Er hat bei der Flutkatastrophe im Juli sein Zuhause verloren und wünscht sich vom Christkind nun ein neues Kinderzimmer mit Spielzeug.
RND/dpa