Temperaturen bleiben niedrig, Verkehrslage entspannt sich

Eine Straßenbahn und Autos fahren bei Schneefall in Berlin-Friedrichshagen.

Eine Straßenbahn und Autos fahren bei Schneefall in Berlin-Friedrichshagen.

Hannover. Der Winter sorgt weiterhin für klirrende Kälte in Deutschland - Autofahrer mussten in der Nacht zu Donnerstag jedoch keine größeren Behinderungen mehr in Kauf nehmen. In Jena kam es bei den eisigen Temperaturen allerdings zu einem Katastrophenfall: Dort mussten rund 6500 Haushalte ohne Heizung und warmes Wasser auskommen, nachdem eine Fernwärmeleitung unterbrochen worden war. Die Reparaturarbeiten wurden in der Nacht abgeschlossen.

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Andernorts blieb die Lage in der Nacht ruhig. Im Raum Bielefeld, wo sich Autos und Lastwagen auf der A 2 in den vergangenen Nächten zum Teil extrem gestaut hatte, floss der Verkehr weitgehend problemlos. Bei Braunschweig parkten auf der Autobahn laut der dortigen Polizei weiterhin viele Lastwagen auf dem Standstreifen, weil Rastplätze voll waren.

Schneesturm, Eisglätte und extreme Kälte

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Das Wetterphänomen

Ursache für das seltene Wetterphänomen ist zum einen das über Gibraltar liegende Tiefdruckgebiet „Tristan“, das einen kräftigen Schwall feucht-milder Luft in den Süden strömen lässt. Vom Nordmeer bis ins östliche Mitteleuropa herrscht zum anderen hoher Luftdruck. Dadurch fließt extrem kalte Luft aus der Polarregion direkt in den Norden Deutschlands.

DWD-Sprecher Andreas Friedrich verwies auf den sogenannten Polarwirbel-Split. Normalerweise bewegt sich dieser Luftwirbel kreisförmig direkt über der Region des Nordpols – daher auch der Name. Der Wirbel verstärkt sich regelmäßig im Winter, wenn kein Sonnenlicht die Atmosphäre dort erwärmen kann und diese sich zunehmend abkühlt, was zu einem Druckabfall in der Höhe führt. Kommt es zu einem „Ausbruch“, teilt sich der Wirbel und kann sich verlagern. „So einen Ausbruch gibt es immer wieder mal – aber diesmal erwischt es uns voll“, sagte Friedrich. So gelinge es den kalten arktischen Luftmassen, weit in den Süden vorzustoßen, sodass auch Norddeutschland betroffen ist.

Diese Bundesländer sind von Schnee und Eis betroffen

  • Niedersachsen
  • Brandenburg
  • Sachsen-Anhalt
  • Sachsen
  • Thüringen
  • Nordrhein-Westfalen
  • Bayern

Wie wird das Wetter in den kommenden Tagen? Der Ausblick

Es bleibt frostig in Deutschland. „Am Rande eines Hochs über Nordeuropa wird mit einer nordöstlichen Strömung sehr kalte arktische Polarluft nach Deutschland gelenkt“, berichtete am Donnerstag der Deutsche Wetterdienst. „Am Alpenrand sorgt ein Italientief anfangs noch für Schneefall.“ Tagsüber gebe es am Donnerstag weiterhin verbreitet leichten bis mäßigen Dauerfrost zwischen minus 1 und minus 10 Grad. In der Nacht zum Freitag sei verbreitet mit mäßigem bis strengen Frost zwischen minus 8 und minus 17 Grad zu rechnen - im zentralen und östlichen Mittelgebirgsraum sowie in Teilen Süddeutschlands bei Aufklaren sogar um oder etwas unter minus 20 Grad.

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Lesen Sie auch: Kälteatlas für Deutschland: Wo wird es diese Woche besonders frostig?

Die Verkehrslage

Im Raum Bielefeld, wo sich Autos und Lastwagen auf der A2 in den vergangenen Nächten zum Teil extrem gestaut hatte, floss der Verkehr weitgehend problemlos. „Es ist entspannter als in den Nächten zuvor“, sagte ein Polizeisprecher. Bei Braunschweig parkten auf der Autobahn laut der dortigen Polizei weiterhin viele Lastwagen auf dem Standstreifen, weil Rastplätze voll waren. Unfälle habe es aber nicht gegeben. Ein Sprecher der Göttinger Autobahnpolizei sagte, dass es „endlich mal keine Probleme“ gebe.

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Auch in anderen Regionen meldeten die Polizeistationen vergleichsweise wenige Glätteunfälle. Allerdings gab es im Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg einen tödlichen Verkehrsunfall. Eine 41-Jährige war bei winterlichen Straßenverhältnissen in den Gegenverkehr geraten - und kam ums Leben.

Noch immer Behinderungen im Bahnverkehr

Die Deutsche Bahn (DB) meldete zum Start in den Donnerstag, dass der Kälteeinbruch mit Temperaturen von örtlich bis zu minus 20 Grad weiterhin den Fern- und Nahverkehr beeinträchtige. „Durch die extreme Witterung werden Fahrzeuge und Teile der Infrastruktur wie Weichen und Oberleitungen im besonderen Maße beansprucht.“

Der Fernverkehr laufe auf vielen betroffenen Strecken weiter an. „Auf den Ost-West-Verbindungen gibt es ein eingeschränktes, aber stabiles Angebot“, hieß es. Auch zwischen Nord und Süd rollten wieder mehr Züge. Am Donnerstag sollte zudem der grenzüberschreitende Verkehr in die Niederlande wieder aufgenommen werden.

In Kassel (Hessen) war wegen Schneelasten auf den Dächern der Hauptbahnhof weiterhin für den Zugverkehr gesperrt. Die Aufräumarbeiten dauerten an, teilte eine Sprecherin des Nordhessischen Verkehrsverbundes (NVV) am Donnerstagmorgen mit. Das Freiräumen der Dächer sei schwierig, weil diese alt und nicht betretbar seien.

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Eiseskälte: Hilfe für Obdachlose

Unterdessen verstärkten Hilfsorganisationen ihren Einsatz für Obdachlose und versorgten sie vielerorts mit warmem Essen, Getränken, Kleidung, Schlafsachen und Hygieneartikeln. Die Coronavirus-Pandemie verschärft die Situation der Bedürftigen zusätzlich, wie es etwa von der Diakonie hieß, dem Wohlfahrtsverband der evangelischen Kirchen.

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„Aus Hygienegründen können die Einrichtungen nicht so belegt werden wie in den Zeiten vor Corona – wir wissen von Fällen, in denen Betroffene Notunterkünfte aus Angst vor einer Corona-Ansteckung meiden“, erklärte Sandra Schuhmann, Vorständin beim Diakonischen Werk Bayern. Die Diakonie forderte die Kommunen auf, Notunterkünfte durchgehend zu öffnen und auch andere Gebäude wie Turnhallen oder leerstehende Hotels zu nutzen.

RND/dpa/seb/hsc

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