SpaceX-Rakete bringt japanisches und arabisches Fahrzeug Richtung Mond
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Eine Falcon 9-Rakete des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX startet vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral.
© Quelle: John Raoux/AP/dpa
Cape Canaveral. Eine Rakete des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX hat am Sonntag Mondlandefahrzeuge aus Japan und den Vereinigten Arabischen Emiraten ins All gebracht. Wenn die Firma von Elon Musk mit ihrem Plan Erfolg hat, wäre es die weltweit erste private Mondmission. Acht Minuten nach dem Start landete die erste Stufe der Rakete wieder auf dem Raumfahrtzentrum Cape Canaveral.
Das etwa 2,30 Meter große Raumfahrzeug der japanischen Firma Ispace hat vier Beine und soll auf dem Mond im riesigen Atlaskrater landen, der bei einem Durchmesser von 87 Kilometern mehr als 2000 Meter tief ist. Mit an Bord ist ein Roboter der japanischen Raumfahrtbehörde von der Größe einer Orange, der sich durch den grauen Mondstaub arbeiten soll. Ispace-Chef Takeshi Hakamada sprach vom Beginn einer „Mondwirtschaft“.
Der Mondlander aus den Emiraten wiegt nur etwa 22 Kilogramm und ist nach der Herrscherfamilie Raschid benannt. Er soll etwa zehn Tage auf dem Mond arbeiten. Ein Flugcomputer eines kanadische Unternehmens soll mit Hilfe künstlicher Intelligenz geologischer Merkmale identifizieren, die das Raschid-Fahrzeug entdeckt. Darüber hinaus transportiert die Rakete ein Laserexperiment der US-Raumfahrtbehörde Nasa, das am Südpol des Mondes nach Eis suchen soll.
Raumkapsel „Artemis 1“ stellt Entfernungsrekord zur Erde auf
Rekord für die Nasa-Mission "Artemis 1". Noch nie war ein Raumschiff, das einmal Menschen ins All befördern soll, so weit von der Erde entfernt.
© Quelle: Reuters
Rakete braucht länger als „Orion“-Kapsel der Nasa
Um Treibstoff zu sparen und mehr Platz für Nutzlast zu haben, fliegt der Ispace-Lander einen längeren Weg zum Mond und kommt erst Ende April dort an. Die im November gestartete „Orion“-Kapsel der Nasa brauchte dagegen nur fünf Tage von der Erde bis zum Mond. Zwei weitere Mondlander von Privatunternehmen aus den USA, die Anfang kommendes Jahres starten sollen, könnten wegen ihres kürzeren Kurses noch vor Ispace auf dem Mond ankommen.
Es ist nicht der erste Anlauf zu einer privaten Mondmission. So hatte die israelische Non-Profit-Organisation Space IL die Sonde Beresheet Richtung Mond geschossen, die jedoch 2019 kurz vor der Ziellinie scheiterte. Ein wichtiger Motor der Raumsonde war beim Landemanöver ausgefallen, die Kommunikation mit der Sonde ging verloren. Sie zerschellte am Ende auf dem Mond.
Bisher war es nur staatlichen Programmen gelungen, auf dem Mond zu landen. Die Erforschung des Erdtrabanten begann in den 1950er Jahren während des Kalten Krieges als hitziger Wettbewerb zwischen den USA und der ehemaligen Sowjetunion. Die Sowjets landeten 1959 mit einer unbemannten Sonde auf der Mondoberfläche. Den USA gelang zehn Jahre später mit Apollo 11 dann die erste bemannte Mission.
Auch China brachte Kapsel zum Mond
Vor zwei Jahren konnte auch China eine Kapsel zum Mond schicken und Gesteinsproben zurückzuholen. Mit der Artemis-Mission der USA sollen nun nach langer Pause erneut Menschen zum Mond fliegen. Die - noch unbemannte - Raumkapsel „Orion“, die im Rahmen der „Artemis 1″-Mission um den Mond geflogen war, wird am Sonntag zurück auf der Erde erwartet. Auf einen ersten bemannten Flug (“Artemis 2″) um den Mond herum soll dann ein weiterer bemannter Flug inklusive Mondlandung (“Artemis 3″) folgen.
Bereits seit Jahren wollen auch private Unternehmen auf dem Mond landen. Der US-Technologieriese Google hatte zu diesem Zweck 2007 den „Google Lunar X“-Preis für das erste nichtstaatliche Team ausgeschrieben, dem eine Mondlandung gelingt.
RND/dpa/AP
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