Nach Suizid von Ärztin: Ermittlungen in Bayern, Berlin und Österreich
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01.08.22, Wien: Eine Trauerkundgebung für die österreichische Ärztin Lisa-Maria Kellermayr, die sich nach monatelangen Drohungen und Anfeindungen von Impfgegnern und Corona-Leugnern das Leben nahm.
© Quelle: IMAGO/SEPA.Media
Vöcklabruck/München. Nach dem Suizid der von Gegnern der Corona-Maßnahmen bedrohten österreichischen Ärztin Lisa-Maria Kellermayr führt eine Spur nach Bayern. „Es gibt ein Ermittlungsverfahren gegen eine männliche Person aus Oberbayern bei uns“, bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft München II am Dienstag entsprechende Informationen der Mediengruppe Bayern.
Mittlerweile haben auch die österreichischen Behörden die Ermittlungen wieder aufgenommen. Die „inländische Gerichtsbarkeit“ sei nach dem Suizid der 36-jährigen Hausärztin wieder gegeben, sagte der leitende Staatsanwalt Christian Hubmer am Freitag und bestätigte damit einen Bericht der „Oberösterreichischen Nachrichten“. Man arbeite auf der Suche nach Verfassern von Morddrohungen in sozialen Medien nun mit den deutschen Anklagebehörden zusammen.
Österreichs Behörden ermitteln nach Tod der Ärztin Kellermayr
Auf der Suche nach Verfassern von Morddrohungen arbeite man nun mit den deutschen Behörden zusammen, sagte die zuständige Staatsanwaltschaft in Österreich.
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Die Medizinerin hatte sich stark für Corona-Impfungen engagiert und war nach eigenen Angaben monatelang massiv von Impfgegnern unter Druck gesetzt worden.
Am Freitag wurde bekannt, dass sie tot in ihrer Praxis in Oberösterreich gefunden worden war. Der nun im Fokus stehende Mann aus Oberbayern steht der Mediengruppe zufolge im Verdacht, der 36 Jahre alten Medizinerin in Mails mit Folter und Mord gedroht zu haben. Außerdem habe die Staatsanwaltschaft Wels auch bei der Staatsanwaltschaft Berlin einen Tatverdächtigen angezeigt.
Haben Sie Suizidgedanken? Dann wenden Sie sich bitte an folgende Rufnummern: Telefonhotline (kostenfrei, 24 h), auch Auskunft über lokale Hilfsdienste: (0800) 111 0 111 (ev.); (0800) 111 0 222 (rk.); (0800) 111 0 333 (für Kinder/Jugendliche); E‑Mail unter www.telefonseelsorge.de
RND/dpa