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Flucht aus sozialtherapeutischem Wohnheim

30 Stunden nach Ausbruch: Polizei in Thüringen fasst Sexualstraftäter

Saalfeld in Thüringen (Symbolbild)

Saalfeld in Thüringen (Symbolbild)

Erfurt/Saalfeld. Rund 30 Stunden nach seiner Flucht aus einem Übergangswohnheim für Strafgefangene ist ein Sexualstraftäter wieder gefasst. Der 44-Jährige sei am Freitagmittag in einem Ortsteil von Erfurt durch Polizeibeamte aufgegriffen worden, teilte die Polizei Saalfeld mit. Er sei ohne Vorkommnisse und ohne Gegenwehr zur Erfurter Polizeidienststelle gebracht worden und werde anschließend der Justiz übergeben. „Wir konnten den Gesuchten nach einem Zeugenhinweis um 13.55 Uhr widerstandslos in Möbisburg festnehmen“, schrieb die Landespolizei auf Twitter.

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Umstände der Flucht sind noch unklar

Der Mann war am Donnerstag gegen 8.30 Uhr aus dem Übergangswohnheim für Straftäter im Maßregelvollzug in Erfurt geflohen. Es handele sich um ein sozialtherapeutisches Wohnheim, in dem Erwachsene mit einer Suchterkrankung oder mit besonderen sozialen Schwierigkeiten betreut würden, teilte das für den Maßregelvollzug in Thüringen zuständige Gesundheitsministerium mit. Die vorübergehende Betreuung in diesem Wohnheim diene deren Wiedereingliederung in die Gesellschaft.

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Die Polizei hatte zuvor mitgeteilt, dass der 44-Jährige am Donnerstag in ein Landesfachkrankenhaus überstellt werden sollte. Die Umstände der Flucht aus dem Wohnheim sind noch unklar. „Es existieren keine allgemeingültigen Vorschriften für die Sicherheitsvorkehrungen derartiger Wohneinrichtungen“, teilte eine Ministeriumssprecherin mit. „Vielmehr hängt dies von dem jeweiligen Konzept der Einrichtung ab, das an das zu betreuende Klientel angepasst ist.“

Polizei fahndete mit Hochdruck

Für die Verlegung von Maßregelvollzugspatienten in ein Wohnheim sei die Genehmigung der zuständigen Strafvollstreckungsbehörde erforderlich, so das Ministerium. Bei Verhaltensauffälligkeiten werde die Maßregelvollzugsklinik unverzüglich informiert, bei Bedarf würden auffällige Patienten vorübergehend zur Krisenintervention in den geschlossenen Bereich des Maßregelvollzugs zurückverlegt.

Die Polizei hatte mit Hochdruck nach dem Mann gefahndet. Unter anderem kam ein Fährtenhund zum Einsatz. Der Mann habe vor seiner Inhaftierung 2017 Straftaten im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt begangen, hieß es von der Polizei Saalfeld. Welche konkreten Straftaten er begangen hat, wurde nicht bekannt. Die Polizei hatte mitgeteilt, dass er als gefährlich gelte und unter Alkohol- und Betäubungsmitteleinfluss stehen könnte.

Zuletzt hatte im Januar die Flucht eines Strafgefangenen aus der Justizvollzugsanstalt Suhl-Goldlauter für Schlagzeilen gesorgt. Der Mann war bei Arbeiten im Außenbereich der Anstalt geflohen, zwei Tage später wurde er in Erfurt von der Polizei gefasst.

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RND/dpa

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