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Behörden sehen Verstoß gegen „allgemeine Moral“

Türkei: Festnahmen bei „Pride“-Filmvorführung

Der Spartacus Gay Travel Index zeigt jährlich neu bewertet, welche Länder LGBT-freundlich sind und welche nicht.

Die jährliche Pride-Parade soll am 18. Juni stattfinden. In den vergangenen Jahren war die Veranstaltung verboten worden. (Symbolbild)

Istanbul. Bei einer Filmvorführung über Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans- und queere Menschen (LGBTQ) in der türkischen Metropole Istanbul sind nach Angaben eines Verbandes mehrere Menschen festgenommen worden. Der Film „Pride“ hätte am Mittwochabend im Garten einer Stiftung gezeigt werden sollen, die Polizei habe dies jedoch verhindert und „sehr viele“ Teilnehmer festgenommen, teilte der Verband Kaos GL, eine Organisation für LGBTQ-Rechte, mit. Eine Anzahl nannte er nicht.

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Die lokale Behörde hatte die Vorführung zuvor verboten und als Begründung unter anderem angegeben, die Veranstaltung verstoße gegen die „allgemeine Moral“ und könne Unmut in der Gesellschaft hervorrufen.

Solidaritätsdemo gegen queerfeindliche Gewalt in Hannover: Unter anderem haben Innenministerin Daniela Behrens und Oberbürgermeister Belit Onay die Taten verurteilt.

Nach Attacke auf CSD-Teilnehmende: Hunderte Menschen zeigen ihr Mitgefühl

Vor rund einer Woche wurden zwei Teilnehmende des Christopher Street Days (CSD) in Hannover attackiert und mit Tritten schwer verletzt. Am Sonntagabend fand nun eine Solidaritätsversammlung statt, bei der Hunderte Demonstrierende den Angriff auf die beiden Menschen scharf verurteilten. Unterdessen kam es in Stralsund offenbar zu einem queerfeindlichen Vorfall.

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte sich sowohl im Wahlkampf als auch nach seiner Wiederwahl Ende Mai wiederholt LGBTQ-feindlich geäußert. Erwartet wird deshalb, dass die Behörden den Druck auf queere Menschen weiter erhöhen. Die jährliche Pride-Parade soll am 18. Juni in Istanbul stattfinden. In den vergangenen Jahren war die Veranstaltung verboten worden.

RND/dpa

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