Zahl der Todesopfer „erschreckend“

Opfer des russischen Angriffskrieges: Tote Delfine an der ukrainischen Küste angeschwemmt

Immer mehr Delfine verenden aufgrund des russischen Angriffskrieges vor der ukrainischen Küste. (Symbolbild)

Immer mehr Delfine verenden aufgrund des russischen Angriffskrieges vor der ukrainischen Küste. (Symbolbild)

Russlands Krieg in der Ukraine fordert nicht nur zahlreiche Menschenleben – auch die Tierwelt leidet darunter. Im Tuzly Estuaries National Nature Park, einem Naturschutzgebiet von 280 Quadratkilometern im Südwesten der Ukraine, werden etwa seit Beginn des Krieges immer mehr tote Delfine entlang der Küste angespült. „Letztes Jahr haben wir entlang unserer gesamten 44 Kilometer langen Küste nur drei tote Delfine gefunden,“ sagte der ukrainische Wissenschaftler Ivan Rusev der Nachrichtenagentur AFP. „In diesem Jahr haben wir auf den fünf Kilometern, zu denen wir noch Zugang haben, bereits 35 davon gefunden.“

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Ein Großteil der Küste entlang des Schwarzen Meeres sei für Mitarbeitende des Nationalparks aktuell gesperrt, da ukrainische Truppen dort positioniert seien, um einen möglichen russischen Seeangriff zu verhindern, heißt es laut des Nachrichtenportals „RTL Today“. Wie viele Delfine insgesamt entlang der ukrainischen Küste gestrandet sind, könne der Wissenschaftler daher nicht genau sagen.

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Zahl der toten Delfine „erschreckend“

Für Rusev sei die Zahl der gefundenen toten Tiere dennoch „erschreckend“, sagte er „RTL Today“. Laut des Wissenschaftlers seien im März dieses Jahres erstmals vermehrt tote Delfine angespült worden. „Dann haben wir uns an unsere Kollegen und Kolleginnen in der Türkei, Bulgarien und Rumänien gewandt. Alle haben dasselbe beobachtet: Seit Beginn des Krieges ist eine große Anzahl Delfine gestorben“, so Rusev.

Er schätzt, dass seit Kriegsbeginn rund 5000 Delfine verendet sind – das entspreche knapp 2 Prozent der gesamten Delfinpopulation im Schwarzen Meer. Belegen lassen sich diese Zahlen nicht, aktuelle Schätzungen gehen jedoch von insgesamt 100.000 bis 250.000 Delfinen im Schwarzen Meer aus.

Kriegsmaschinen stören Hörsysteme der Delfine

Der ukrainische Wissenschaftler vermutet, dass die Meerestiere durch Schallsensoren russischer U-Boote erheblich gestört werden. Die sogenannten Sonartechniken, welche bei Kriegsschiffen zum Einsatz kommen, „stören die Hörsysteme von Delfinen“, erklärte er „RTL Today“. „Dadurch wird ihr Innenohr zerstört, sie werden blind und können weder navigieren noch jagen.“ So könnten sie nicht mehr genug Fische fangen und seien deshalb anfälliger für Infektionskrankheiten.

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Fischfang und Wilderei, welche in den vergangenen Jahrzehnten hauptsächlich für den Rückgang der Delfinpopulation verantwortlich waren, schließt Rusev als mögliche Todesursache aus. Es seien keine Überreste von Fischernetzen oder Wunden bei den toten Tieren gefunden worden, so der Wissenschaftler.

Russland hat seinen Krieg gegen die Ukraine am 24. Februar begonnen und greift das Nachbarland auch über das Schwarze Meer an. Laut US‑Medienberichten soll die russische Marine auch vom Militär trainierte Delfine einsetzen, um ihre Flotte im Schwarzen Meer zu beschützen. An der Einfahrt zum Hafen von Sewastopol seien dazu zwei Unterwassergehege platziert worden, schrieb das unabhängige US Naval Institute (USNI) in seinem Nachrichtenportal.

RND/al

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