Vermummte und bewaffnete Personen: Bundeswehrübung löst Alarm an Schulen aus
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Bundeswehr-Soldaten bei einer Übung. (Symbolfoto)
© Quelle: dpa
Bad Karlshafen. Eine der Polizei und der Bevölkerung nicht bekannte Übung der Bundeswehr hat im nordhessischen Bad Karlshafen für einen Fehlalarm an zwei benachbarten Schulen gesorgt. Bewohner der Stadt im Landkreis Kassel hatten am Dienstagmittag die Polizei alarmiert, weil sie vermummte und bewaffnete Personen in Tarnkleidung im Bereich der Schulen beobachtet hatten, erklärte ein Sprecher der Polizei am Donnerstag. Zuvor hatte die „Hessisch/Niedersächsische Allgemeine“ (HNA) darüber berichtet.
Eine der beiden Schulen sei daraufhin vorsorglich in Kenntnis gesetzt worden, führte der Polizeisprecher aus. Es seien umgehend mehrere Streifen geschickt worden. Auch habe man Kontakt mit der Bundeswehr aufgenommen. „Eine Beteiligung ließ sich zunächst aber nicht verifizieren.“ Vor Ort habe dann von ersten Einsatzkräften schnell geklärt werden können, dass es sich um Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr handelte, die eine Übung absolvierten. Den Schulen habe man nach etwa 45 Minuten Entwarnung gegeben.
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© Quelle: Reuters
„Wir wurden um 13.20 Uhr von der Polizei informiert, dass wir alle Kinder wieder in die Schule holen und alle Türen verschließen sollen“, berichtete der Leiter der Marie-Durand-Schule, Driton Mazrekaj. Man habe die benachbarte Sieburgschule informiert. Die Grundschule sei an das Gebäude der Gesamtschule angeschlossen, aber selbst verwaltet. Schüler und auch Lehrer seien in der Situation verängstigt gewesen. „Für uns war das ja ein Ernstfall“, betonte Mazrekaj. Am Mittwoch seien Schulpsychologinnen an den Schulen gewesen, um das Geschehene in Gesprächen aufzuarbeiten. Das Angebot hätten mehr als 50 Kinder in Anspruch genommen.
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Die Bundeswehr bestätigte, dass 27 Soldatinnen und Soldaten am Dienstag im Rahmen eines Orientierungsmarsches in Bad Karlshafen unterwegs gewesen seien. Man habe die Gemeindeverwaltung und den Bürgermeister am 23. November über die geplante Übung informiert, sagte Hauptmann Martin Waltemathe, Sprecher der Panzerbrigade 21 „Lipperland“ in Augustdorf. „Übungen im freien Gelände sind wichtiger Bestandteil der militärischen Truppenausbildung. Die Missverständnisse rund um die Orientierungsübung im Raum Bad Karlshafen bedaure ich insbesondere mit Blick auf die betroffenen Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte sehr“, erklärte Oberstleutnant Andreas Golks, Kommandeur Versorgungsbataillon 7 aus Unna, am Donnerstag laut Mitteilung.
Er habe sich mit dem Bürgermeister von Bad Karlshafen intensiv darüber ausgetauscht, wie die gemeinsame Kommunikation von Bundeswehr und Gemeindeverwaltung künftig verbessert werden könne. Eine frühzeitige Information der Bevölkerung über die Lokalmedien solle in Zukunft Missverständnissen vorbeugen. Die Stadt äußerte sich am Donnerstag zunächst nicht dazu.
RND/dpa