Eisregen sorgt für zahlreiche Unfälle - Kliniken in Freiburg überfüllt
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Ein Streufahrzeug auf der Autobahn A7 zwischen Ulm und Ellwangen: Eisregen sorgte in Teilen von Süddeutschland für gefährliche Straßenverhältnisse.
© Quelle: IMAGO/Jan Eifert
München/Freiburg. Das Wetter hat am Mittwoch für viele Menschen, die draußen unterwegs waren, Gefahren mit sich gebracht. Zwischen Schwarzwald und Alpenvorland stellte sich eine gefährliche Glatteislage ein, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit und warnte vor starken Verkehrsbehinderungen. Am Münchner Flughafen konnten am Nachmittag keine Flugzeuge starten und landen. Vor allem in Südbaden kam es zu zahlreichen Unfällen mit mehreren Verletzten.
Ein Sprecher des Münchner Flughafens sagte der dpa, rund 150 Flüge seien abgesagt, 26 umgeleitet worden. Die gesamte Crew des Airports war mit 150 Räumfahrzeugen im Einsatz. Flüge wurden unter anderem nach Stuttgart und Wien umgeleitet. Am Nachmittag waren zunächst einige Landungen wieder möglich. Starten konnten Flieger am Airport demnach zunächst aber noch nicht. Wegen des gefrierenden Regens könnten die Flugzeuge nicht enteist werden. Bis zum Abend wurden dann aber beide Start- und Landebahnen wieder freigegeben.
In München blieben wegen Glättegefahr am Mittwoch außerdem die städtischen Friedhöfe geschlossen. Die Deutsche Bahn musste den Regionalverkehr zwischen München und Buchloe wetterbedingt zeitweise einstellen. Der Zoo in Augsburg schloss ebenfalls. In Niederbayern meldete die Polizei am Nachmittag 20 Unfälle mit 5 Verletzten. Auch auf der Autobahn 9 im nördlichen Oberbayern verzeichnete die Polizei mehrere Unfälle wegen Glätte.
Rund 250 Glatteiseinsätze in Freiburg
In Baden-Württemberg kam es vor allem im Raum Südbaden zu Behinderungen. Nach zahlreichen Glatteis-Unfällen hat die Stadt Freiburg die Zahl der Einsätze, die bei der Integrierten Leitstelle seit dem Mittwochmorgen eingegangen sind, auf rund 250 taxiert. Es habe vor allem verletzte Fußgänger und Fahrradfahrer gegeben, die auf spiegelglatten Fahrbahnen gestürzt waren, teilte die südbadische Großstadt mit. Der Schwerpunkt habe im Stadtgebiet Freiburg gelegen.
Das Polizeipräsidium Freiburg registrierte bis zum Mittag mehr als 50 Verkehrsunfälle infolge des Wintereinbruchs. Auch zwei Linienbusse und ein Streufahrzeug seien darin verwickelt gewesen, sagte ein Sprecher. Bei fünf Unfällen im gesamten Zuständigkeitsbereich des Präsidiums seien Menschen verletzt worden. Das Ausmaß sei schon außergewöhnlich, sagte der Polizeisprecher.
USA: Schneesturm Kälteeinbruch bis zu -30 Grad
Es wird erwartete, dass in den kommenden Tagen weiterer Schnee fällt, hinzukommen starke Windböen mit Geschwindigkeiten von rund 100 km/h.
© Quelle: Reuters
In einer Art Behelfs-Lazarett in einer großen Messehalle der Stadt wurden bis zum Nachmittag etwa zehn Menschen behandelt, wie es weiter hieß. 15 Behandlungsplätze waren dort aufgebaut worden, um Notaufnahmen der vor allem wegen Glatteis überlasteten Kliniken zu entlasten. Die Lage habe sich am Nachmittag aber deutlich entspannt, erklärte ein Stadtsprecher.
Wegen spiegelglatter Straßen hatte die Stadt Freiburg außerdem große Teile des bei Touristen beliebten Münsterplatzes und der Haupteinkaufsmeile in der Altstadt gesperrt.
Viele Unfälle und Busausfälle in Rheinland-Pfalz
Schneefall verursachte am Mittwoch auch in Rheinland-Pfalz viele Verkehrsunfälle und Busausfälle. Vor allem am Vormittag und in den Mittelgebirgen stellten sich Lastwagen auf glatten Gefällstrecken quer und stießen Autos auf rutschigen Straßen zusammen, wie das Polizeipräsidium Koblenz mitteilte. Alleine im Norden von Rheinland-Pfalz gab es demnach etliche Unfälle - meist nur mit Blechschäden.
Busunternehmen stellten teils ihren Betrieb ein: Sowohl Schul- als auch Linienbusse fielen laut dem Polizeipräsidium Koblenz zeitweise aus. „Davon waren auch Kinder von Polizisten betroffen“, sagte ein Polizeisprecher. „Wir selbst haben recht früh am Morgen eine Mail dazu bekommen.“
Im Süden droht bis in die Nacht Glatteis
Zum Nachmittag und Abend rechneten die Meteorologen mit einer gebietsweisen Entspannung der Glatteislage. Vor allem im äußersten Süden könne es aber noch bis in die Nacht regional zu Glatteis kommen.
Am Donnerstag soll es im Süden dann stark bewölkt werden, mit gebietsweise noch leichtem Schneefall oder gefrierendem Regen, der bis zum Mittag abklingt. Sonst komme neben örtlichem Nebel und Hochnebel oft die Sonne raus, schrieb der DWD. Im äußersten Norden allerdings ist mit weiteren, teils kräftigen Schneeschauern zu rechnen.
RND/dpa