19 Jahre Haft für Plan zur Entführung von US-Gouverneurin
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Sollte entführt werden: Die US-Demokratin Gretchen Whitmer.
© Quelle: AP
Im Zusammenhang mit der geplanten Entführung von US-Gouverneurin Gretchen Whitmer ist ein weiterer Angeklagter zu einer langen Haftstrafe verurteilt worden. Barry Croft Jr. muss nach dem Urteil des Gerichts im Staat Michigan vom Mittwoch für 19 Jahre ins Gefängnis. Einen Tag zuvor war sein Komplize Adam Fox zu 16 Jahren Haft verurteilt worden. Beide waren im August schuldig gesprochen worden, gemeinschaftlich die Entführung der Politikerin geplant zu haben.
Die Staatsanwaltschaft hatte lebenslange Haft für den 47 Jahre alten Croft gefordert. Richter Robert Jonker bezeichnete den Angeklagten als Ideengeber hinter dem Komplott und überzeugenden Kommunikator. „Wie verdreht oder irrational es vielen von uns auch erscheinen mag, es hat bei der Zielgruppe Anklang gefunden“, sagte der Richter. „Das ist eine ebenso wichtige Führungsmethode wie die, den Leuten vor Ort zu sagen, wohin sie gehen sollen.“ Die Verteidigung kündigte Berufung gegen das Urteil an.
Corona-Regeln abgelehnt
Croft und Fox führten laut der Anklage eine Gruppe aus extremistischen Regierungsgegnern an, die Whitmers Corona-Regeln ablehnten und um ihr Recht auf den Besitz von Waffen fürchteten. Unter anderem absolvierten sie Waffentrainings und spähten das Sommerhaus der demokratischen Politikerin aus.
FBI-Agenten infiltrierten die Gruppe und zerschlugen sie im Oktober 2020, kurz vor der Präsidentschaftswahl. Politisch war die Stimmung in den USA damals ohnehin extrem aufgeheizt. 14 Verdächtige wurden festgenommen. Whitmer wurde nicht verletzt.
Erster Prozess scheiterte
In einem ersten Prozess gegen Fox und Croft konnten sich die Geschworenen auf kein Urteil einigen, deshalb wurde er neu aufgerollt. Mitte Dezember wurden drei Komplizen der beiden Männer in einem separaten Verfahren wegen Beihilfe zu einer terroristischen Straftat zu sieben bis zwölf Jahren Haft verurteilt.
RND/AP