BDI-Präsident Russwurm kritisiert Corona-Politik der Bundesregierung
/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/J6KO76HKGVGZRKN6SYUSCTAZEU.jpeg)
ARCHIV - 20.05.2022, Berlin: Siegfried Russwurm, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), spricht nach einem Gespräch mit Spitzenvertretern des «Bündnisses Zukunft der Industrie» und der Standortkonferenz des Wirtschaftsministeriums zu den Journalisten. (zu dpa «BDI-Chef: Habe «große Sympathie» für längere Wochenarbeitszeit») Foto: Britta Pedersen/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
© Quelle: Britta Pedersen/dpa
Berlin. Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, hat die deutsche Corona-Politik scharf kritisiert. Mit Blick auf den Herbst sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe: „Ich bin sehr besorgt. Eine neue Corona-Welle wird immer wahrscheinlicher.“ Zudem werde man Virus-Mutationen haben.
Die Politik läuft sehenden Auges in diese Situation und tritt seit zwei Jahren auf der Stelle. Das macht mich fassungslos.
Siegfried Russwurm,
Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI)
„Noch immer gibt es keine vernünftige Datenlage, noch immer werden Inzidenzen per Hand eingesammelt, mit Zeitverzug“, kritisierte Russwurm. „Nach einem Feiertagswochenende etwa wissen wir nicht, was los war, weil die zuständigen Stellen nicht gearbeitet haben.“
Auf die Frage, mit welchen Folgen er für die Industrie rechne, sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie: „Es ist jedenfalls kein Konzept, bis Oktober abzuwarten, um dann erst den einen Lösungsweg auszuprobieren und dann den nächsten und so die ohnehin schon angespannte wirtschaftliche Lage weiter zu verschärfen.“ Als Bürger dieses Landes müsse er sagen: „Das kann doch wohl nicht wahr sein!“
Nach Russwurms Ansicht bekämpft die Industrienation Deutschland die Pandemie im dritten Jahr immer noch mit den Mitteln des frühen 20. Jahrhunderts. Das sei „wirklich verstörend“.
RND/dpa