Benedikt XVI. bekommt Begräbnis wie ein Papst – Scholz fliegt nach Rom
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Der Heilige Stuhl hat am Dienstag weitere Details zur Trauerfeier und zur Beisetzung von Benedikt XVI. bekanntgegeben.
© Quelle: IMAGO/ZUMA Wire
Rom. Der Heilige Stuhl hat weitere Details zur Trauerfeier und zur Beisetzung von Benedikt XVI. bekanntgegeben. Der emeritierte Pontifex bekomme eine Zeremonie und eine Beisetzung wie ein Papst, sagte Vatikan-Sprecher Matteo Bruni am Dienstag vor Journalisten. Allerdings gebe es zur üblichen Zeremonie kleinere Veränderungen. Unter anderem werde auf Gebete verzichtet, die in der Zeremonie eigentlich für ein Konklave zur Wahl des Nachfolgers vorgesehen sind. Es wird keine Papstwahl geben, weil Franziskus als amtierender Pontifex im Amt bleibt.
Der Leichnam von Benedikt solle am Mittwochabend in einen Sarg aus Zypressenholz gelegt werden. Derzeit liegt er noch im Petersdom offen aufgebahrt, damit die Gläubigen von ihm Abschied nehmen können. Beim Trauergottesdienst am Donnerstag auf dem Petersplatz wird Benedikt damit nicht mehr zu sehen sein.
Der Messe wird Papst Franziskus vorstehen, wie Bruni sagte. Am Altar werde allerdings Kardinal Giovanni Battista Re die Kirchenfeier zelebrieren, weil den 86 Jahre alten Argentinier weiter sein Knieleiden plagt. Franziskus werde aber die Predigt halten.
Verstorbener Papst Benedikt XVI. wird im Petersdom öffentlich aufgebahrt
Zwei Tage nach dem Tod des emeritierten Papstes Benedikt XVI. wird sein Leichnam an diesem Montag im Petersdom in Rom aufgebahrt.
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Nach dem Gottesdienst wird der Sarg laut Bruni in den Petersdom getragen. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit werde dieser in eine Zinkkiste gelegt, welche schließlich in seine zukünftige Ruhestätte in der Grotte des Petersdoms untergebracht wird.
Scholz reist zur Beisetzung
Neben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier will auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zur Beisetzung des emeritierten Papstes nach Rom reisen. Das sagte ein Regierungssprecher am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin. Wie das Präsidialamt mitteilte, werden Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender am Donnerstagmorgen von Papst Franziskus begrüßt. Begleitet wird der Bundespräsident demnach von einer Delegation aus Vertreterinnen und Vertretern der deutschen Verfassungsorgane.
Steinmeier trug sich am Dienstag in der Apostolischen Nuntiatur in Berlin auch in das Kondolenzbuch ein. Er trauere mit den Katholiken aus Deutschland und der ganzen Welt um Papst Benedikt XVI., schrieb Steinmeier laut Mitteilung. „Sein Glauben, seine intellektuelle Kraft und seine menschliche Bescheidenheit werden den Menschen in seiner Heimat Deutschland in lebendiger Erinnerung bleiben“, so das Staatsoberhaupt.
Der aus Deutschland stammende Papst emeritus war am Silvestermorgen im Alter von 95 Jahren im Vatikan gestorben. Die 27 katholischen Bistümer planen zur Beisetzung ein bundesweites Glockengeläut. Die katholische Deutsche Bischofskonferenz habe ein Trauergeläut am Donnerstag um 11 Uhr empfohlen, sagte ein Sprecher dem epd.
Noch bis Mittwochabend können sich Gläubige am aufgebahrten Leichnam Benedikts in der Petersbasilika verabschieden. Am Montag kamen nach Vatikanangaben bereits 65.000 Menschen, um dem emeritierten Papst die letzte Ehre zu erweisen. Der gebürtige Deutsche, mit bürgerlichem Namen Joseph Ratzinger, stand von 2005 bis zu seinem freiwilligen Rücktritt 2013 an der Spitze der katholischen Kirche.
RND/dpa/epd