Technische Ausstattung

Hubschrauber, Panzer, Hauptwaffensysteme: Bundeswehr nur bedingt einsatzbereit

Ein Schützenpanzer vom Typ Puma fährt bei einer Bundeswehrübung am Elbestrand auf eine Schwimmschnellbrücke (Archivbild).

Ein Schützenpanzer vom Typ Puma fährt bei einer Bundeswehrübung am Elbestrand auf eine Schwimmschnellbrücke (Archivbild).

Berlin. Regelmäßig erstellt die Bundeswehr einen Bericht zu ihrer Einsatzfähigkeit – und zwar zu ihrer tatsächlichen Einsatzfähigkeit. Der Bericht macht die Differenz zwischen Anspruch und Wirklichkeit bei der Bewaffnung sichtbar. Diese Differenz, das zeigte sich zuletzt immer wieder, ist beträchtlich.

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Im Januar hieß es, von den Hauptwaffensystemen der Bundeswehr seien lediglich 77 Prozent voll funktionstüchtig. Im Jahr davor lag die Quote mit 76 Prozent noch einen Prozentpunkt niedriger. Und das ist nur ein Mittelwert. So hieß es gemünzt auf die Marine, dass weniger als 30 Prozent der Kriegsschiffe allen Ansprüchen genügten.

 Flugabwehrpanzer Gepard der Bundeswehr während einer Vorführung Der Flugabwehrkanonenpanzer Gepard, kurz Flak-Panzer Gepard, ist mit zwei 35mm Kanonen bewaffnet. Die Hauptaufgabe ist die Bekämpfung von Luftfahrzeugen. Durch das Radargerät am Turm kann der Flak-Panzer Gepard selbstständig Flugzeuge orten. Munster Niedersachsen Deutschland *** Anti-aircraft tank Gepard of the German Armed Forces during a demonstration The anti-aircraft tank Gepard, short Flak Panzer Gepard, is armed with two 35mm cannons The main task is the fight against aircraft Through the radar on the turret, the Flak Panzer Gepard can independently locate aircraft Munster Lower Saxony Germany

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Deutschland wird der Ukraine 50 Gepard-Panzer zukommen lassen. Außerdem hat Rheinmetall die Lieferung von Leopard-1-Panzern angeboten. Beide Waffensysteme sind aber nicht ohne Tücken.

Bei der Luftwaffe ist das Bild kaum besser. So waren im Sommer 2021 lediglich zehn der 30 Exemplare des Transportflugzeugs A440M einsatzbereit. Dabei ist der Truppentransporter aus dem Hause Airbus noch ein recht neues System. Es löste erst vor ein paar Jahren Maschinen des völlig überalterten Typs Transall ab. Von den 109 Kampfjets der Bundeswehr konnten nach Informationen des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) zuletzt bloß 42 starten.

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Von 350 Puma sind nur 150 manövrierfähig

Weitere Zahlen nannte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) am Mittwoch im Bundestag. Sie bekannte, dass von den 350 Schützenpanzern des Typs Puma 150 manövrierfähig seien – und von 51 Kampfhubschraubern des Typs Tiger gerade mal neun abheben könnten.

Das sind frappierende Quoten, die noch dazu handfeste Konsequenzen haben. So steht die Fortführung der Bundeswehrbeteiligung am UN-Einsatz im westafrikanischen Mali nicht zuletzt deshalb auf der Kippe, weil es an Ersatz für französische Hubschrauber fehlt. Auch in der Nato muss die Bundeswehr mitunter alle Kapazitäten zusammenkratzen.

Manchmal hat die geringe Einsatzfähigkeit mit technischen Mängeln zu tun, die auf die Hersteller zurückgehen. Manchmal ist Überlastung die Ursache – oder nicht eingesetztes Militärgerät muss als Ersatzteillager für anderes Gerät desselben Typs herhalten. Wie auch immer: Die deutschen Streitkräfte sind nicht auf der Höhe der Zeit.

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