Kommentar

Chefgehälter bei Bundesfirmen: Es fehlt an Transparenz

Für eine offene Debatte über die Gehälter der Chefs von Bundesfirmen muss zunächst Transparenz herrschen.

Für eine offene Debatte über die Gehälter der Chefs von Bundesfirmen muss zunächst Transparenz herrschen.

Wer dieser Tage in den überfüllten Zügen der Deutschen Bahn kauert oder stundenlang auf verspätete Züge wartet, den mag es trösten, dass der Bundesverkehrsminister im Vergleich zu Führungsposten in der Wirtschaft kein Großverdiener ist. Selbst sein Chef, der Bundeskanzler, der neben den Kunden des Staatskonzerns Bahn AG ja auch noch für knapp 82 Millionen weitere Deutsche verantwortlich ist, wird in seinem Amt nicht reich. Zumindest nicht – und das ist für frustrierte Passagiere weniger tröstlich – verglichen mit dem Vorstandsvorsitzenden der Bahn.

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Dass der Bahnchef nahezu das Dreifache des Kanzlers verdient, gehört zu den Zahlen, die die Linksfraktion gerade aufwendig vom Finanzministerium erfragen musste. Gut ist, dass sie überhaupt öffentlich wurden – und vielleicht auch, dass es sich der Staat etwas kosten lässt, für seine größte und drängendste Baustelle, die Sanierung der Bahn und ihrer Strecken, gute Leute zu finden. Bundeskanzler wird niemand des Geldes wegen – aber Spitzenmanager werden überall gebraucht.

Noch besser wäre aber, wenn der Bahnchef erst nach vollendeter Mission und bewiesener Spitzenexpertise zum Millionär wird, indem er einen Erfolgsbonus kassiert. Zurzeit wirkt das Lohngefälle zwischen dem Mann im Kanzleramt, der über Krieg und Frieden wachen muss, und dem Chef des konzerngewordenen Dauerversagens doch etwas unangemessen.

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Am wichtigsten ist aber, dass man all das offen debattieren kann – geht es doch um Steuergeld und Rechenschaftspflichten. Das gilt auch für Firmen, die ausgegründet und privatisiert wurden, um einst höchsteigene Staatsaufgaben zu übernehmen. Dass längst nicht alle aus Steuern bezahlten Gehälter solcher Bundesanstalten und -unternehmen öffentlich sind, unterläuft deshalb jener Transparenz, die ein demokratischer Staat seinen Bürgern schuldig ist.

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