Trotz gesunkener Inzidenz: Zahl der Corona-Krankschreibungen klettert weiter
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Die Krankschreibungen wegen Corona steigen an – trotz sinkender Inzidenz (Symbolbild).
© Quelle: Alexander Heinl/dpa-tmn
Berlin. Die von den Kassen registrierten Krankschreibungen wegen einer Corona-Erkrankung laufen nicht mehr parallel zu den offiziellen Infektionszahlen, was auf eine hohe Dunkelziffer der Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) hinweist. Nach aktuellen Zahlen der Krankenkasse Barmer, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegen, waren in der 29. Kalenderwoche vom 17. bis 23. Juli 181 Beschäftigte je 10.000 Versicherte mit Anspruch auf Krankengeld wegen einer Covid‑19-Infektion krankgeschrieben. Das ist gegenüber dem Vormonatszeitraum ein Anstieg um rund 77 Prozent. In der 25. Kalenderwoche vom 19. bis 25. Juni fehlten coronabedingt 102 Beschäftigte je 10.000 Versicherte.
Inzidenz stark gesunken
Einen Wert von rund 180 Beschäftigten mit einer Corona-Infektion pro 10.000 Versicherte hatte es zuletzt in der elften Kalenderwoche vom 12. bis 19. März gegeben. Damals betrug die Sieben-Tage-Inzidenz etwa 1900. In der 29. Kalenderwoche mit einem vergleichbaren Krankenstand lag die offizielle Sieben-Tage-Inzidenz allerdings nur bei rund 800. Vermutet wird, dass immer mehr Menschen darauf verzichten, einen positiven Corona-Schnelltest mittels PCR-Test zu überprüfen. Doch nur Letztere fließen in die Statistiken des RKI mit ein.
In der Spitze waren dieses Jahr bis zu 235 Beschäftigte je 10.000 Barmer-Versicherte mit Anspruch auf Krankengeld wegen einer Covid‑19-Infektion krankgeschrieben. Dies war in der 13. Kalenderwoche vom 27. März bis 2. April der Fall.
Wie aus der Analyse des Barmer-Instituts für Gesundheitssystemforschung (BIfG) weiter hervorgeht, gibt es massive regionale Unterschiede bei der Häufigkeit der Krankschreibung aufgrund einer Covid‑19-Infektion. In Niedersachsen waren zwischen dem 17. und 23. Juli mit einer Rate von 238 je 10.000 Anspruchsberechtigten die meisten Versicherten coronabedingt krankgeschrieben. Auf Platz zwei und drei befanden sich Hessen und Rheinland-Pfalz mit 235 beziehungsweise 223 Betroffenen. Sachsen bildete in der Kalenderwoche 29 das Schlusslicht mit 124 Betroffenen je 10.000 Anspruchsberechtigten.
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