Panzerhaubitze 2000 für die Ukraine: Was ist das und was kann sie?
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Eine Panzerhaubitze 2000 (Symbolfoto).
© Quelle: Sebastian Gollnow/dpa
Die lange angekündigten Panzerhaubitzen 2000 der Bundesregierung sind in der Ukraine angekommen und im Einsatz. Was genau es damit auf sich hat, dürften bis vor Kurzem nur fundierte Militärkenner gewusst haben.
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Doch ein Blick auf die Internetseite der Bundeswehr bietet hilfreiche Informationen: Etwa elf Meter lang und jeweils dreieinhalb Meter breit wie hoch ist das Gerät. Auf seinen Panzerketten erreicht es trotz seines Gewichts von 57 Tonnen bis zu 60 km/h. „Mit der eingeführten Standardmunition erreicht die Haubitze Schussentfernungen von 30 Kilometern, mit reichweitengesteigerter Munition sind sogar 40 Kilometer möglich“, heißt es in der Beschreibung.
Bis zu sechs Granaten soll sie so abfeuern können, dass sie gleichzeitig ihr Ziel treffen. Das schafft sie, indem der Abschusswinkel schnell geändert wird. Damit sind besonders effektive Angriffe möglich. Acht bis zehn Schüsse in der Minute schafft das Geschütz.
Als Besatzung sind fünf Personen vorgesehen. Greifen die Soldaten auf automatisierte Prozesse zurück, reichen drei Leute. Da die Mannschaft in dem Gefährt Platz hat und das Geschütz aus einer langen Kanone besteht, erinnert die Haubitze stark an einen Panzer.
Panzerhaubitze ist kein Panzer
Doch die Panzerhaubitze gehört zur Artillerie und hat daher andere Fähigkeiten beziehungsweise Aufgaben. Nach Beschreibung der Bundeswehr hat diese Truppengattung die Aufgabe, den Feind aus weiter Distanz zu bekämpfen. Panzertruppen hingegen sind für schnelle Vorstöße zuständig. Meist gehen sie gegen feindliche Panzer auf offenem Gelände vor.
Die Panzerhaubitze 2000 ist hingegen für weite Entfernungen spezialisiert. Sie gilt als sehr präzise. Außerdem verschießt sie, so die Bundeswehr, „Munition mit automatisch tempierbaren Zündern“. Mit diesen kann die Explosion der Granaten so eingestellt werden, dass sie entweder beim Aufschlag oder über einem konkreten Ziel erfolgt.
Außerdem kann sie schnell ihre Position ändern und ist dadurch ein schwereres Ziel für den Gegner. Wegen dieser Eigenschaften gilt sie als eines der modernsten Artilleriegeschütze der Welt.
Hochleistungsradare erhöhen Leistungsfähigkeit
Durch Hochleistungsradarsysteme mit dem Namen „Cobra“ (Counter Battery Radar) werden die Panzerhaubitzen noch leistungsfähiger. Sie berechnen sehr genau die Stellung gegnerischer Ziele.
Schwere Waffen: Deutschland liefert Ukraine Panzerhaubitzen
Die Ukraine wird mit insgesamt zwölf Panzerhaubitzen ausgerüstet, um gegen die russischen Angreifer bestehen zu können. Davon kommen sieben aus Deutschland.
© Quelle: dpa
Panzerhaubitze: Deutschland bildet ukrainische Soldaten in der Anwendung aus
Da die Panzerhaubitze sehr komplex ist, gab es immer wieder Bedenken, ob die Ukrainer diese bedienen könnten. Deshalb wurden mehr als 60 ukrainische Soldaten in Deutschland seit Mitte Mai an den Artilleriegeschützen ausgebildet.
RND/dpa/sf
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