Geld für Rüstung

Grünen-Co-Chef Nouripour: 2‑Prozent-Ziel für Verteidigung kommt nicht ins Grundgesetz

Grünen-Co-Chef Omid Nouripour.

Grünen-Co-Chef Omid Nouripour.

Berlin. Der Co-Vorsitzende der Grünen, Omid Nouripour, lehnt es ab, das Ziel, jährlich 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung auszugeben, mit dem Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr in der Verfassung zu verankern. „Wir lehnen es ab, das 2-Prozent-Ziel im Grundgesetz festzuschreiben“, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) und reagierte damit auf eine entsprechende Forderung des Unionsfraktionsvorsitzenden Friedrich Merz.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Zwar sei „klar“, dass „die Bundeswehr besser ausgestattet werden muss“, betonte Nouripour, fügte aber hinzu: „Wir müssen uns dafür am real existierenden Bedarf der Bundeswehr orientieren und nicht an starren Zahlen, die nicht automatisch zu mehr Sicherheit führen.“ Mit den Mehrausgaben müsse zudem „dringend eine Reform des Beschaffungswesens der Bundeswehr und eine verstärkte Rüstungskooperation auf europäischer Ebene einhergehen. So vermeiden wir die Fehler, die 16 Jahre lang durch Verteidigungsminister der Union gemacht wurden.“

Der haushaltspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Sven-Christian Kindler, sagte dem RND: „Die Union inszeniert eine Phantomdebatte, um von ihren parteitaktischen Spielchen und von ihrer Verantwortung im Verteidigungsministerium in den letzten 16 Jahren abzulenken.“ Er fuhr fort: „Mehr Geld allein führt nicht automatisch zu mehr Qualität und Fähigkeiten, wie die Bilanz der Unions-Verteidigungspolitik in den letzten Jahren gezeigt hat.“ Man müsse stattdessen die Fähigkeiten der Bundeswehr gemeinsam mit den europäischen Partnern konkret verbessern und „nicht abstrakte Quotendebatten führen“.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Frage nach Lieferung schwerer Waffen in die Ukraine löst hitzige Debatte aus
BERLIN, GERMANY - APRIL 28: Lars Klingbeil of the German Social Democrats (SPD) speaks during debates and prior to a vote on a new set of measures for supporting Ukraine in its conflict against the current Russian military invasion at the Bundestag on April 28, 2022 in Berlin, Germany. The measures, which passed, include sending heavy weapons to Ukraine, a move that represents a historic shift in Germany's foreign policy.  (Photo by Sean Gallup/Getty Images)

In der Debatte über die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine kochten am Donnerstag die Emotionen hoch.

Damit das Sondervermögen ins Grundgesetz geschrieben werden kann, ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit in Bundestag und Bundesrat nötig. Dafür braucht die Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP auch Stimmen von CDU und CSU.

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken