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Zukunft der Religionen

Begräbnis von Papst Benedikt: Thierse will katholische Kirche nicht abschreiben

Wolfgang Thierse, Vorsitzender des Kuratoriums der Bundeskanzler Willy Brandt Stiftung.

Der ehemalige Bundestagspräsident und langjährig engagierte Katholik Wolfgang Thierse.

© Quelle: IMAGO/Susanne Hübner, Susanne Hübner

Am Donnerstag wird Papst Benedikt XVI. in Rom beigesetzt. In Deutschland kämpft die katholische Kirche noch immer mit den Folgen des Missbrauchsskandals. Der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse glaubt dennoch, dass sie auch diese Krise überwinden kann.

Markus Decker
 

Berlin. Der ehemalige Bundestagspräsident und langjährig engagierte Katholik Wolfgang Thierse (SPD) hat angesichts des Begräbnisses von Papst Benedikt XVI. am Donnerstag in Rom davor gewarnt, die katholische Kirche abzuschreiben.

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„85 Prozent der Weltbevölkerung gehören irgendeiner Religionsgemeinschaft an“, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Darunter ist die katholische Kirche die größte. Auch in Deutschland ist die katholische Kirche nach wie vor die größte Einzelinstitution. Keine andere hat so viele Mitglieder. Das müssen jene zur Kenntnis nehmen, die mit beträchtlichem Lärm Untergangsszenarien formulieren.“

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Zwar werde die katholische Kirche nach wie vor vom Missbrauchsskandal erschüttert sowie der Unfähigkeit der Bischöfe, damit angemessen umzugehen – wenngleich sie den Versuch unternommen hätten, sich der Wahrheit zu stellen, so Thierse weiter. Allerdings habe die katholische Kirche in ihrer 2000-jährigen Geschichte eine Reihe dramatischer Einschnitte und Erschütterungen erlebt. Diese Geschichte sei zugleich stets eine Geschichte von Neuanfängen gewesen. „Damit verbinde ich die Hoffnung, dass dies auch für die katholische Kirche in Deutschland und Europa gilt.“

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Voraussetzung dafür sei, dass sie sich auf Reformen einlasse, sagte das frühere Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken dem RND. „Die Kraft für diese Reformen muss sie in sich selbst finden.“

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