Wie viel arme Menschen leben wirklich in Deutschland?
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/BQ74D7KOYZDV3HUX6VL3F2EUHQ.jpeg)
Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer vom Paritätischen Gesamtverband, stellt Ende Juni im Haus der Bundespressekonferenz den Paritätischen Armutsbericht für das Jahr 2021 vor.
© Quelle: Jörg Carstensen/dpa
Laut des Armutsberichts des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes von Ende Juni gibt es inzwischen 13,8 Millionen arme Personen in Deutschland, Fachleute bestreiten, dass die Zahl an Bedürftigen tatsächlich so hoch ist.
Szenario an die Wand gemalt, das es nicht gibt.
Markus Grabka vom Wirtschaftsforschungsinstitut DIW in der „Süddeutschen Zeitung“
„Der Paritätische malt ein Szenario an die Wand, das es nicht gibt“, sagte Markus Grabka vom Wirtschaftsforschungsinstitut DIW der „Süddeutschen Zeitung“. „Es gibt nicht 13,8 Millionen Arme im Land.“
In dem Bericht würden Jahre verglichen, die man nicht vergleichen könne, so Judith Niehues vom Institut der deutschen Wirtschaft im selben Medium. „Die Zuspitzung der Parität ist nicht sinnvoll, wenn wir über wirksame Armutsbekämpfung diskutieren wollen“, sagte Georg Cremer, der langjährige Generalsekretär des Caritasverbandes.
Schneider hatte von „Armutsrekord“ gesprochen
Parität-Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider hatte bei der Vorstellung des Armutsberichts Ende Juni von einem „Armutsrekord“ gesprochen. Auch unter Sozialpolitikern und Sozialpolitikerinnen regt sich nun Kritik daran.
„Die Rekordarmut ist eine Botschaft, die nicht belegt ist, wenn man genauer hinsieht“, sagte Martin Rosemann, der sozialpolitische Sprecher der SPD im Bundestag, der „SZ“. „Damit erweist der Paritätische seinem Anliegen einen Bärendienst.“
RND
Laden Sie sich jetzt hier kostenfrei unsere neue RND-App für Android und iOS herunter