Zeichen gegen den Krieg

In Finnland erklingt für russische Touristen die ukrainische Nationalhymne

Über Finnland wacht auch bald die NATO. (Archivbild)

Über Finnland wacht auch bald die NATO. (Archivbild)

An einer der bedeutsamsten Naturattraktionen Finnlands, nahe der russischen Grenze, wird nun ein Zeichen gegen den russischen Angriffskrieg gesetzt. Zur täglichen Öffnung des knapp hundert Jahre alten Staudamms des Flusses Imantrankoski erklingt die Nationalhymne der Ukraine, wie unter anderem der „Spiegel“ berichtet. Ein Video der Nachrichtenagentur AFP zeigt zudem das Spektakel.

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Normalerweise wird die Öffnung des Staudamms demnach von Musik des finnischen Komponisten Jean Sibelius begleitet. Hunderte Schaulustige, darunter oft auch russische Touristen, versammelten sich hierzu auf der Brücke in der Stadt Imatra. Seit Juli spiegelt die musikalische Untermalung allerdings eine klare politische Haltung wider.

Biden billigt Nato-Beitritt von Schweden und Finnland

In seiner Rede sagte der US-Präsident: „Es war und ist ein Wendepunkt für das Bündnis.“

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Auch in der Stadt Lapeenranta, nicht unweit von Imatra, sei jeden Abend die ukrainische Nationalhymne vom Rathaus aus zu hören – und das mit Blick auf die bei russischen Touristen beliebten Einkaufszentren. Der Bügermeister der Stadt, Kimmo Jarva, erläuterte die Aktion gegenüber der Nachrichtenagentur AFP so: „Das Ziel ist es, die starke Unterstützung für die Ukraine zum Ausdruck zu bringen und den Angriffskrieg zu verurteilen.“

Debatte um Touristenvisa

Aber Finnland veranstaltet nicht nur symbolische Proteste gegen Russland. In den vergangenen Wochen hat sich die Debatte rund um Touristenvisen für Russen und Russinnen verschärft. Eine Umfrage im Juli hatte ergeben, dass die vier größten Parteien des Landes einen solchen Schritt unterstützen. Auch in der Bevölkerung gibt es mit 58 Prozent eine Mehrheit für die Beschränkungen der Visa, berichtet der Fernsehsender Yle.

Eine solche Maßnahme würde Russland weiter von Europa abkapseln. Aufgrund des Krieges gegen die Ukraine ist der EU-Luftraum zwar für russische Flugzeuge gesperrt, aber mit den nötigen Dokumenten ist eine Einreise von Russland nach Finnland weiterhin möglich.

Deutschland stellt sich quer

Neben Schweden hatte auch Finnland gegenüber Russland jahrelang versucht, in der Außen- und Sicherheitspolitik ein neutrales Bindeglied zwischen Ost und West darzustellen. Bereits die Annektierung der Krim durch Russland in 2014 hatte Finnland, das sich eine knapp 1300 kilometerlange Grenze mit Russland teilt, besorgt registriert. Jetzt sind Finnland und Schweden mitten im Beitrittsprozess zur NATO.

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Die Diskussion rund um ein Einreiseverbot für russische Staatsbürgerinnen und -bürger beschäftigt auch die anderen EU-Mitglieder. Zuletzt hatte die tschechische Regierung ein EU-weites Verbot von Einreisevisa für Russen vorgeschlagen. Auch der ukrainische Präsident Selenskyj fordert ein Reiseverbot für Russinnen und Russen in der EU. In Berlin ist man mit solchen Vorstößen vorsichtig. Bundeskanzler Olaf Scholz sprach sich gegen ein Verbot von Touristenvisa für Menschen aus Russland aus. „Das ist Putins Krieg, und deshalb tue ich mich mit diesem Gedanken sehr schwer“, erklärte Scholz.

RND/rix/dpa

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