Finnland will in die Nato: Deutschland sichert Unterstützung zu
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/QZKPI5GNJZGFNDKIVQZGY7B5QM.jpeg)
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (rechts) und Sauli Niinistö, Präsident von Finnland
© Quelle: Bernd von Jutrczenka/dpa
Helsinki. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Finnland die deutsche Unterstützung im Fall eines Antrags auf Aufnahme in die Nato zugesagt. „Wir haben keine Ratschläge zu erteilen. Über seinen Weg entscheidet Finnland nur alleine und nur selbst“, sagte er am Freitag in Helsinki nach einem Treffen mit dem finnischen Präsidenten Sauli Niinistö. „Welche Entscheidung Finnland auch immer fällt: Ihr könnt jedenfalls sicher sein über deutschen Rückhalt.“
Finnland ist das EU-Land mit der mit Abstand längsten Grenze zu Russland. Es ist kein Nato-Mitglied, wie das benachbarte Schweden aber enger Partner des Bündnisses. Der russische Einmarsch in die Ukraine hat sowohl in Finnland als auch in Schweden zu einer umfassenden Debatte über einen möglichen Beitritt zur Nato geführt.
Russland sei allein verantwortlich für das barbarische Blutvergießen in der Ukraine, und Russland müsse es beenden, sagte Steinmeier weiter. Wie auch Niinistö wandte er sich direkt an den russischen Präsidenten Wladimir Putin: „Präsident, stoppen Sie diesen Wahnsinn!“
„Wir stehen fest an Finnlands Seite“
Steinmeier betonte, Finnland sei ihm durch die Kontakte mit Niinistö „ans Herz gewachsen“. Er sagte: „Meine Botschaft, mit der ich komme, ist ganz klar: Wir stehen fest an Finnlands Seite.“ Der russische Angriff auf die Ukraine und die hasserfüllten Drohungen gegen den Westen hätten Finnland „umso mehr wachgerüttelt und alarmiert“.
Die Krise habe zugleich die Einigkeit und Entschlossenheit von Nato und EU gezeigt, sagte Steinmeier. „Es ist Präsident Putin nicht gelungen, uns zu spalten. Im Gegenteil.“
Steinmeier hält sich zu einem eintägigen Besuch in Finnland auf. Die beiden Staatsoberhäupter wollten später im finnischen Parlament auch eine Videoansprache des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj anhören. Geplant sind außerdem ein Treffen mit Ministerpräsidentin Sanna Marin und ein Besuch im Europäischen Exzellenzzentrum für die Bekämpfung hybrider Bedrohungen.
RND/dpa