Differenzen bei Treffen in Neu-Delhi

G20-Außenminister: keine gemeinsame Stellungnahme zum Krieg in der Ukraine

Subrahmanyam Jaishankar, Außenminister von Indien, ist auf einem Bildschirm zu sehen, während er beim G20-Außenministertreffen in Neu-Delhi spricht.

Subrahmanyam Jaishankar, Außenminister von Indien, ist auf einem Bildschirm zu sehen, während er beim G20-Außenministertreffen in Neu-Delhi spricht.

Neu-Delhi. Ein Treffen der Außenminister der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer ist am Donnerstag in Neu Delhi ohne einen Konsens über den Krieg in der Ukraine zu Ende gegangen. Der gastgebende indische Außenminister Subrahmanyam Jaishankar sagte, es habe in der Frage Differenzen unter den Teilnehmern gegeben, die nicht in Einklang gebracht werden konnten. Am Rande des Treffens kamen US-Außenminister Antony Blinken und sein russischer Kollege Sergej Lawrow zu einem kurzen Gespräch zusammen.

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Ein US-Spitzendiplomat sagte, Blinken habe dabei drei Punkte deutlich gemacht: Die USA würden die von Russland angegriffene Ukraine so lange unterstützen, wie es nötig sei, um den Krieg zu beenden; Russland solle die Entscheidung rückgängig machen, seine Teilnahme am Atomwaffenkontrollvertrag New Start auszusetzen; außerdem solle Moskau den US-Bürger Paul Whelan freilassen.

Blinken habe Lawrow von der Vorstellung abgebracht, dass die Unterstützung der USA für die Ukraine wanken könnte. Was Lawrow geantwortet hat, wollte der Diplomat nicht sagen. Blinken habe jedoch den Eindruck gewonnen, dass Russland seine Politik nicht so bald ändern werde.

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„Wenn wir uns in allen Fragen vollkommen einig gewesen wären, hätten wir eine gemeinsame Erklärung abgegeben“, sagte Jaishankar. Die Mitglieder seien sich aber in den meisten Fragen einig gewesen, die die Belange der weniger entwickelten Länder betreffen: die Stärkung des Multilateralismus, die Förderung der Nahrungsmittel- und Energiesicherheit, der Klimawandel, Geschlechterfragen und die Terrorismusbekämpfung.

Indien: Müssen auch andere Krisen lösen

Zum Auftakt des Treffens der Außenminister der G20 hatte Indien zum entschiedenen Vorgehen gegen andere Krisen aufgerufen. Die Chefdiplomaten sollten nicht zulassen, dass aktuelle Spannungen Chancen auf Vereinbarungen zunichte machten, mahnte der indische Ministerpräsident Narendra Modi am Donnerstag in einer Videobotschaft.

Ihm sei durchaus klar, dass man in einer Zeit tiefgreifender globaler Spaltungen lebe. Daher sei es nur natürlich, dass die Gespräche der Außenminister von den geopolitischen Spannungen des Tages geprägt sein würden, sagte Modi.

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Alle hätten zwar ihre Positionen und ihre Perspektiven, wie sich diese Spannungen lösen ließen, aber: „Wir sollten nicht zulassen, dass Probleme, die wir nicht zusammen klären können, jenen im Wege stehen, die wir klären können.“ Modi beklagte, dass die zwei Hauptziele der Nachkriegsordnung - Konflikte zu verhindern und Kooperation zu fördern - in die Ferne gerückt seien. „Der Multilateralismus ist heute in einer Krise.“

RND/AP

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