Gasfüllstand im Überblick: So voll sind Deutschlands Gasspeicher
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Sachsen-Anhalt, Bad Lauchstädt: Obertageanlagen stehen über einem Porenspeicher des Untergrund-Gasspeichers der VNG AG. Die Speicheranlage kombiniert die Speichertypen Kavernen- und Porenspeicher. Hierbei wird das Gas entweder in großen Hohlräumen (Kavernen) im Salzstock oder in porösem Gestein gespeichert.
© Quelle: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Hannover. Deutschland verfügt in Mittel- und Westeuropa über die größten Speicherkapazitäten für Erdgas. Laut Branchenverband Ines fassen sie Gas mit einem Energiegehalt von rund 255 Terawattstunden. Das entspricht etwa einem Viertel des jährlichen Gasverbrauchs in Deutschland (rund 1000 Terawattstunden). Laut dem neuen Speichergesetz sollen sie am 1. November zu 90 Prozent gefüllt sein.
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Die Speicher gleichen Schwankungen beim Gasverbrauch aus und bilden damit eine Art Puffersystem für den Gasmarkt. Für gewöhnlich sind die Speicher mit Beginn der Heizperiode im Herbst gut gefüllt, bis zum Frühjahr nehmen die Füllstände dann ab. An kalten Wintertagen werden bis zu 60 Prozent des Gasverbrauchs in Deutschland aus deutschen Speichern abgedeckt.
Aktuell liegt der Füllstand der Gasspeicher in Deutschland bei 38,77 Prozent (Stand: 9. Mai) - Tendenz steigend. Anfang April waren die Speicher noch zu rund 26 Prozent gefüllt. Vor genau einem Jahr betrug der Füllstand der Gasspeicher nur rund 26 Prozent, wie die Kapazitätsdaten zeigen.
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Die Füllstände der Gasspeicher in Deutschland unterliegen im Laufe des Jahres deutlichen Schwankungen.
© Quelle: Statista
In Deutschland gibt es 47 Untertagespeicher an 33 Standorten, die von rund 25 Firmen betrieben werden. Größter Speicherbetreiber ist der Energiekonzern Uniper, auf den rund ein Viertel der deutschen Speicherkapazität entfällt. Der größte Einzelspeicher wird allerdings von einer Tochtergesellschaft von Gazprom Germania betrieben, die seit Anfang April von der Bundesnetzagentur treuhänderisch verwaltet wird. Er befindet sich im niedersächsischen Rehden. Auf ihn entfällt rund ein Fünftel der deutschen Kapazität.
„Wir lassen uns nicht spalten“
Deutschland bezieht aktuell noch den Großteil seiner Gaslieferungen aus Russland. Angesichts des Angriffskrieges gegen die Ukraine, will die Bundesregierung die Abhängigkeit von Energieimporten aus Russland abbauen. Laut einem Bericht des Bundeswirtschaftsministeriums hat Deutschland in den vergangenen Wochen seine Abhängigkeit vor allem von russischem Öl und russischer Kohle verringert. Auch beim Erdgas gab es Fortschritte, aber der Anteil russischen Gases am deutschen Verbrauch ist weiter groß.
Einfuhr von russischem Gas: Scholz lehnt Importstopp ab
„Bei allem, was wir tun, dürfen wir uns nicht mehr schaden als Russland“, so Bundeskanzler Olaf Scholz.
© Quelle: Reuters
Bei ihrem Besuch in Kiew erklärte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), dass Deutschland künftig komplett ohne Energie des „Aggressors“ Russland auskommen wolle. „Deshalb reduzieren wir mit aller Konsequenz unsere Abhängigkeit von russischer Energie auf Null – und zwar für immer“, sagte die Ministerin.
RND/simm/ag/jst/dpa