Gasspeicher-Füllstand nähert sich 75-Prozent-Marke
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Die Sonne geht hinter technischen Anlagen des Erdgasspeichers „Katharina" in Sachsen-Anhalt auf. Mit dem Namen sollte die russische Zarin Katharina II gewürdigt werden. Die Bundesnetzagentur spricht angesichts der sinkenden Gaslieferungen aus Russland von einer angespannten, aber stabilen Lage bei der Versorgung.
© Quelle: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa
Berlin/Bonn. Der Füllstand der deutschen Erdgasspeicher nähert sich trotz der stark reduzierten Liefermengen aus Russland weiter der 75-Prozent-Marke. Wie am Freitag aus im Internet veröffentlichten Daten der europäischen Gasspeicher-Betreiber hervorging, lag der Wert am vergangenen Mittwoch bei 70,4 Prozent.
Der Füllstand wird immer mit zwei Tagen Verspätung gemeldet. Eine neue Verordnung sieht vor, dass die deutschen Speicher am 1. September zu mindestens 75 Prozent gefüllt sein müssen. Seit Mittwoch vergangener Woche liegen die Liefermengen aus der Ostseepipeline Nord Stream 1 nur noch bei etwa 20 Prozent der Kapazität.
Scholz: Gas-Turbine kann jederzeit geliefert werden – indirekter Vorwurf an Russland
Bundeskanzler Olaf Scholz hat Russland indirekt vorgeworfen, Vorwände für die ausbleibenden Gaslieferungen zu nutzen.
© Quelle: dpa
Debatte um Gas-Turbine
Russland hatte die Gaslieferungen über Nord Stream 1 seit Juli zurückgefahren. Der Energiekonzern Gazprom begründete dies mit einer fehlenden Turbine, die aber Mitte Juli wieder ausgeliefert wurde. Auf dem Weg nach Russland ist sie nun aber in Mülheim an der Ruhr zwischengelagert, weil Gazprom das Fehlen von nötigen Dokumenten und Informationen zur Reparatur bemängelt. Siemens Energy weist die Vorwürfe zurück.
Bundeskanzler Olaf Scholz hatte bei einem Besuch der Gas-Turbine betont, dass diese jederzeit geliefert werden könne. „Die Turbine ist da, sie kann geliefert werden, es muss nur Jemand sagen, ich möchte sie haben, dann ist sie ganz schnell da“, so Scholz. Dem Gastransport durch Nord Stream 1 stehe dann nichts mehr im Weg. „Alle vorgebrachten technischen Gründe sind nicht auf einer Faktenbasis nachvollziehbar“, sagte der Kanzler.
RND/dpa