„Gravierende Fehlinvestition“: Greenpeace warnt vor F-35-Kampfflugzeugen
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Ein Kampfflugzeug vom Typ Lockheed Martin F-35 Lightning II der italienischen Luftwaffe auf dem Flughafen Schönefeld: Der Stückpreis liegt bei rund 100 Millionen Euro.
© Quelle: Wolfgang Kumm/dpa
Hamburg. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat die Bundesregierung vor der geplanten Anschaffung von F-35-Kampfflugzeugen für die Bundeswehr gewarnt. Eine Studie zeige, dass das Flugzeug zum „technischen, finanziellen und politischen Fiasko“ werden könne, teilte Greenpeace am Donnerstag in Hamburg mit. Zehn Jahre nach der Entwicklung weise das Flugzeug noch über 800 Mängel auf, hieß es.
Angriffsziel für atomaren Erstschlag
„Der Kauf der F-35 wäre eine gravierende Fehlinvestition“, sagte Christoph von Lieven, Greenpeace-Experte für Frieden und Abrüstung. Die Kosten für Kauf und Betrieb seien unklar und könnten sehr viel höher werden als geplant. Zudem würde der neue „Atombomber“ Deutschland zum Angriffsziel für einen atomaren Erstschlag machen. Ob das Flugzeug alle Tests für die Serienreife bestehen wird, sei völlig unklar, so Lieven.
Bei allen produzierten F-35 handle es sich um Modelle der „Anfangsproduktion“ mit 826 bestehenden Mängeln, von denen vier in die sicherheitsrelevante Kategorie eins fallen. Zudem berichte der US-Rechnungshof, dass immer mehr F-35 kein funktionierendes Triebwerk hätten. Falls nicht drastisch gegengesteuert werde, könnten 2030 bis zu 43 Prozent der Flugzeuge flugunfähig sein. Zudem könne eine F-35 im Schnitt in weniger als 40 Prozent der Zeit alle ihre Aufgaben erfüllen. Nicht zuletzt sei der notwendige Simulator für Tests nicht fertig, so Greenpeace.
RND/epd