Hongkonger Kardinal Zen festgenommen - wegen Kooperation mit Ausländern
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Polizeikräfte halten einen Demonstranten fest, der am 23. Jahrestag der Rückgabe Hongkongs an China am Causeway Bay protestiert. (Archivbild) Die Polizei nahm Demonstranten fest. Foto: Kin Cheung/AP/dpa - ACHTUNG: Dieses Foto hat dpa bereits im Bildfunk gesendet - Honorarfrei nur für Bezieher des Dienstes dpa-Nachrichten für Kinder +++ dpa-Nachrichten für Kinder +++
© Quelle: Kin Cheung/AP/dpa
Hongkong. In Hongkong ist der frühere Erzbischof Kardinal Joseph Zen nach Angaben von Menschenrechtlern wegen Zusammenarbeit mit Ausländern festgenommen worden. Auch die Sängerin Denise Ho, die Anwältin Margaret Ng und der Universitätsdozent Hui Po Keung seien am Mittwoch von der nationalen Sicherheitspolizei festgesetzt worden, teilte die in Großbritannien beheimatete Menschenrechtsgruppe Hongkong Watch mit.
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Die Chinaexpertin der Organisation Human Rights Watch, Maya Wang, sagte, auch die frühere Abgeordnete Cyd Ho Sau Lan sei festgenommen worden. Regierung und Polizei in Hongkong äußerten sich zunächst nicht.
Zen ist ein energischer Kritiker Chinas und hat den 2018 zwischen dem Vatikan und der Volksrepublik geschlossenen Vertrag zur Ernennung katholischer Bischöfe in dem Land als Ausverkauf der chinesischen Untergrundkirche scharf verurteilt. Vatikansprecher Matteo Bruni sagte, der Heilige Stuhl sei wegen der Nachricht über Zens Festnahme sehr besorgt und verfolge sehr aufmerksam, wie sich die Situation weiter entwickle.
Ho arbeitet auch als Schauspielerin und hat sich für bürgerliche und politische Freiheiten eingesetzt. Ihre Managerin Jelly Cheng bestätigte die Festnahme, sagte aber, sie habe keine weiteren Informationen.
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Hongkong Watch erklärte, die Festnahmen stünden offenbar im Zusammenhang mit der Rolle der vier als Treuhänder eines Fonds für humanitäre Hilfe, der Menschen Rechtshilfe finanziert, die 2019 an Protesten für mehr Demokratie teilgenommen haben. Der Fonds sei 2021 geschlossen worden. Seit 2020 sind zahlreiche Demokratieaktivisten aufgrund eines Sicherheitsgesetzes festgenommen worden, dessen Gummiparagrafen die Behörden in Hongkong nutzen, um gegen Regierungskritiker vorzugehen.
Im Sommer 2020 hatte Peking ein drakonisches nationales Sicherheitsgesetz für seine Sonderverwaltungsregion Hongkong erlassen, welches die politischen Rechte der Bevölkerung stark beschneidet. Viele Anhänger der Opposition wurden seither entweder verhaftet, haben sich aus der Politik zurückgezogen oder sind ins Ausland geflohen.
RND/AP/dpa