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Nach tödlichem Attentat auf Ex-Regierungschef

Japan: Mann zündet sich aus Protest gegen Staatsakt für Abe an

Wohl aus Protest gegen das geplante Staatsbegräbnis für Ex-Regierungschef Shinzo Abe hat sich ein Mann in der Nähe des Büros des japanischen Ministerpräsidenten in Brand gesteckt.

Wohl aus Protest gegen das geplante Staatsbegräbnis für Ex-Regierungschef Shinzo Abe hat sich ein Mann in der Nähe des Büros des japanischen Ministerpräsidenten in Brand gesteckt.

Tokio. Wohl aus Protest gegen das geplante Staatsbegräbnis für Ex-Regierungschef Shinzo Abe hat sich ein Mann in der Nähe des Büros des japanischen Ministerpräsidenten in Brand gesteckt. Er habe bei der Aktion in Tokio großflächige Verbrennungen erlitten, sei aber bei Bewusstsein, hieß es in einem Bericht der Nachrichtenagentur Kyodo. Der Mann, der in seinen Siebzigern sein soll, wurde in eine Klinik gebracht. Laut dem Bericht wurde bei ihm eine Notiz gefunden, die er verfasst haben soll. Er sei persönlich absolut gegen den Staatsakt für Abe, stand auf dem Zettel.

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Tödliches Attentat auf Abe wurde am 8. Juli verübt

Die Tokioter Feuerwehr bestätigte, dass sich ein Mann auf der Straße im Regierungsbezirk Kasumigaseki angezündet habe. Weitere Details, etwa zu dessen Identität, wollte sie nicht nennen.

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Auf Abe war am 8. Juli in der Stadt Nara bei einem Wahlkampfauftritt ein tödliches Attentat verübt worden. Der Tatverdächtige wurde noch am Tatort festgenommen. Vor Ermittlern sagte er aus, dass er Abe wegen dessen Verbindungen zu der auch als Mun-Sekte bekannten Vereinigungskirche ins Visier genommen habe. Er hasse die religiöse Gruppierung, weil Spenden seiner Mutter an die Sekte seine Familie ruiniert hätten.

Japans Ex-Premier: Shinzo Abe nach Attentat gestorben

Der ehemalige japanische Regierungschef Shinzo Abe ist in Folge des Mordanschlags bei einer Wahlkampfveranstaltung gestorben.

Der geplante Staatsakt für Abe ist zunehmend unpopulär in Japan, zumal immer mehr Details über die Verbindungen zwischen Abes Liberaldemokratischer Partei und der Vereinigungskirche bekannt geworden sind. Die Regierungspartei räumte unlängst ein, dass fast die Hälfte ihrer Abgeordneten Kontakte zu der Gruppierung unterhalte.

Regierungschef Fumio Kishida verteidigt das Staatsbegräbnis mit dem Argument, dass Abe der am längsten amtierende Ministerpräsident nach dem Zweiten Weltkrieg gewesen sei und sich auf diplomatischem und ökonomischem Feld um Japan verdient gemacht habe. Kritiker sprechen jedoch von einer undemokratisch gefällten Entscheidung und einer unangemessenen Verwendung von Steuergeldern. Kishida gehe es zudem nur darum, sich bei Abes Parteiflügel anzubiedern und seine eigene Macht zu festigen.

RND/AP

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