Vertrauliche Dokumente

Klimaschutz: Bundeswehr rechnet mit Milliardeninvestitionen

Zwei Transportflugzeuge vom Typ Airbus A400M der Luftwaffe stehen im Licht der aufgehenden Sonne auf dem Gelände vom Fliegerhorst Wunstorf.

Zwei Transportflugzeuge vom Typ Airbus A400M der Luftwaffe stehen im Licht der aufgehenden Sonne auf dem Gelände vom Fliegerhorst Wunstorf.

Berlin. Die Bundeswehr rechnet mit Milliardeninvestitionen im zweistelligen Bereich, um die Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsziele der Bundesregierung zu erreichen. Das ergibt sich aus einem als vertraulich eingestuften Dokument des Verteidigungsministeriums, das mit „Kritische Bestandsaufnahme für eine Bundeswehr der Zukunft“ überschrieben ist und dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt.

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„Für die Bundeswehr bestehen derzeit dokumentierte Bedarfe mit einem Investitionsvolumen von rund 24 Milliarden Euro“, heißt es darin mit Blick auf die Infrastruktur und die Umsetzung umweltpolitischer Maßnahmen. „Weitere mindestens 20 Milliarden Euro werden mit Blick auf die Umsetzung der Klima- und Nachhaltigkeitsziele der Bundesregierung prognostiziert.“ Mit der vorhandenen Umsetzungskapazität der Bauverwaltungen des Bundes und der Länder von derzeit insgesamt gut einer Milliarde Euro pro Jahr würden diese Bedarfe allerdings „weder kurz- noch mittelfristig gedeckt werden können“, heißt es weiter.

Bundeswehr muss bis 2030 klimaneutral werden

Der Bundeswehretat liegt derzeit bei rund 50 Milliarden Euro jährlich. Hinzu kommt das zuletzt unter dem Eindruck des russischen Angriffs auf die Ukraine vom Parlament verabschiedete Sondervermögen von 100 Milliarden Euro, über das sowohl Verteidigungsminister Boris Pistorius als auch die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl (beide SPD), zuletzt sagten, dass es nicht reichen werde.

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Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums wollte sich zu der Bestandsaufnahme nicht äußern, da es sich um ein vertrauliches Dokument handele. Sie sagte dem RND jedoch, dass das Verteidigungsministerium selbst – also nicht die ganze Bundeswehr – im Jahr 2021 verglichen mit dem Jahr 2018 bereits 85 Prozent der klimaschädlichen CO₂-Emissionen eingespart habe. Die im Jahr 2023 verbleibenden Restemissionen würden durch den Kauf von Emissionszertifikaten kompensiert. Dies werde nach jetzigem Stand zirka 100.000 Euro kosten, die aus dem Etat des Ministeriums entnommen würden. Als Teil der Bundesverwaltung müsse sich die Bundeswehrverwaltung laut Klimaschutzgesetz bis zum Jahr 2030 klimaneutral organisieren, so die Sprecherin.

Die Grundausbildung ist kein Zuckerschlecken: Die Attraktivität der Bundeswehr soll gesteigert werden.

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Wesentliche Stellschrauben bei der Bundeswehr insgesamt seien die sukzessive energetische Sanierung der Gebäude, der Ausbau der Erzeugung erneuerbarer Energien auf den eigenen Liegenschaften, der vermehrte Einsatz von Wärmepumpen und klimaschonender Fernwärme, der verstärkte Ausbau der Elektromobilität im Bereich der handelsüblichen Fahrzeuge sowie „die Nutzung von klimaneutralen synthetischen Kraftstoffen für unsere Waffensysteme“.

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